Macron Opfer von extremem Hackerangriff

  06 Mai 2017    Gelesen: 667
Macron Opfer von extremem Hackerangriff
Im Internet sind vertrauliche Dokumente des Präsidentschaftskandidaten veröffentlicht worden. Emmanuel Macrons Wahlkampfteam verglich die Attacke mit dem Hacker-Angriff auf Hillary Clinton. Ziel sei es, Macron zu diskreditieren.
(reu/afp/dpa) Zwei Tage vor der Präsidentenwahl in Frankreich ist der parteiunabhängige Kandidat Emmanuel Macron nach Angaben seines Wahlkampfteams Opfer eines massiven Hackerangriffs geworden.

Es seien echte Dokumente gestohlen und zusammen mit fingierten online gestellt worden, um Falschinformationen über den Bewerber zu streuen, teilte sein Team mit. E-Mails, Verträge und andere interne Dokumente zirkulierten im Internet, hiess es von «En Marche!» in der Nacht zum Samstag in Paris.

Hacker-Angriff auf Clinton

Die im Netz verbreiteten Dokumente seien vor einigen Wochen bei Attacken auf persönliche und berufliche Mailboxen mehrerer Parteifunktionäre erbeutet worden, erklärte «En Marche!» Die Publikation geschehe ausgerechnet in den letzten Stunden des Wahlkampfs vor der zweiten Runde der Präsidentschaftswahl.

Macrons Wahlkampfteam verglich den Angriff mit den gehackten E-Mails der US-amerikanischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton. Es handle sich um eine Aktion der «demokratischen Destabilisierung», wie man es schon beim jüngsten Präsidentschaftswahlkampf in den USA gesehen habe.

Wahlkommission mahnt Medien

Die staatliche Kontrollinstanz zur Überwachung des französischen Präsidentschaftswahlkampfs hat Medien davor gewarnt, Inhalte von gehackten Dokumenten der politischen Gruppierung von Emmanuel Macron zu veröffentlichen. Die Verbreitung falscher Nachrichten könne strafrechtlich geahndet werden, teilte die Nationale Kommission zur Kontrolle des Wahlkampfs am frühen Samstagmorgen auf ihrer Internetsite mit.

Die Kommission erklärte, dass sie am Freitag von Macrons «En Marche!»-Bewegung über den Hackerangriff informiert worden sei. Ein Teil der Informationen bestehe wahrscheinlich aus Fälschungen.

Anzeige erstattet

Macron geht am Sonntag als Favorit in die Stichwahl gegen die rechtsextreme Marine Le Pen. Bereits Mitte der Woche hatte es in sozialen Netzwerken Gerüchte gegeben, dass Macron ein Konto in einem Steuerparadies habe. Macrons Gegnerin Marine Le Pen nahm die Vorwürfe kurz im einzigen TV-Duell vor der Wahl auf. «En Marche!» klagte in diesem Fall, die Staatsanwaltschaft nahm Vorermittlungen auf.

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