Mit der Wahl Macrons haben sich die Franzosen für einen pro-europäischen Kurs entschieden. Der 39-jährige Ex-Wirtschaftsminister mit seiner Bewegung En Marche (Vorwärts) will die europäische Integration vertiefen und die deutsch-französische Achse stärken. Le Pen dagegen will Frankreich aus der EU führen und strebt ein Referendum über einen Euro-Austritt an. Entsprechend war die Abstimmung in ganz Europa mit großer Spannung und Nervosität verfolgt worden.
Regierungssprecher Steffen Seibert hat Macron zum Sieg bei Präsidentschaftswahl gratuliert. "Herzlichen Glückwunsch, Emmanuel Macron", twitterte er. "Ihr Sieg ist ein Sieg für ein starkes geeintes Europa und für die deutsch-französische Freundschaft."
Parlamentswahl im Juni
Innenpolitisch hatte Macron sich im Wahlkampf als "weder rechts noch links" positioniert. Macrons schwierige Aufgabe wird es sein, das stark gespaltene Land zu einen und zugleich überfällige Reformen anzuschieben. Dazu wird er allerdings eine Mehrheit in der Nationalversammlung brauchen, die am 11. und 18. Juni gewählt wird. Viele Wähler aus dem linken Lager sehen in dem früheren Investmentbanker einen Neoliberalen und Freund des Großkapitals, der den Sozialstaat abschaffen will. Vielen Konservativen dagegen gilt er als profillos. Sie wünschen sich entschiedenere Reformen und ein härteres Vorgehen gegen Islamisten.
Die Wahlbeteiligung lag Umfragen zufolge mit rund 75 Prozent deutlich unter der von 2012 mit knapp 80 Prozent. Insgesamt waren knapp 47 Millionen Franzosen aufgerufen, den Nachfolger von Präsident Francois Hollande zu bestimmen. Macron soll spätestens am 14. Mai die Amtsgeschäfte übernehmen.
Die Wahl fand unter erheblichen Sicherheitsvorkehrungen statt, mehr als 50.000 Polizisten und Gendarmen sowie 7000 Soldaten waren im Einsatz. In Frankreich gilt nach einer Serie schwerer Anschläge mit mehr als 230 Toten noch immer der Ausnahmezustand.
Quelle: n-tv.de
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