Frankreich: Stimmzettel für Le Pen waren beschädigt

  08 Mai 2017    Gelesen: 1027
Frankreich: Stimmzettel für Le Pen waren beschädigt
Wähler in Frankreich berichten über Verstöße bei den vergangenen Präsidentschaftswahlen. Demnach waren manche Stimmzettel für Marine Le Pen beschädigt.
Julien Durand, ein Bewohner des Departements Savoie (im Osten Frankreichs), schickte eine Mail an die Redaktion Sputnik France. Seinen Angaben nach hatten er und seine Familie drei verschlossene Briefumschläge mit Stimmzetteln und Wahlkampfmaterialien bekommen. In allen drei Umschlägen waren die Stimmzettel für die Kandidatin Marine Le Pen angerissen gewesen, hieß es. Die für Emmanuel Macron waren unbeschädigt. Es bestehe also die Möglichkeit, dass einige Wähler bei der Abstimmung aus Versehen beschädigte Stimmzettel benutzt haben. Diese werden für ungültig erklärt.

Ein anderer Wähler teilte mit, dass seiner Mutter im Departement Drome (im Süd-Osten Frankreichs) das gleiche passiert sei. Der Stimmzettel mit dem Namen von Le Pen in ihrem Briefumschlag war beschädigt.

„Unabhängig von der Einstellung zu dem einen oder anderen Kandidaten glaube ich, dass das ein Skandal ist. Selbst wenn Stimmzettel im Wahllokal zur Verfügung standen, ist das eindeutig eine Kampagne zur Demoralisierung oder eine subtile Einschüchterung, die im ganzen Land durchgeführt wurde. Wir sind sehr weit von der Demokratie entfernt“, so der Wähler.

Zuvor haben französische Wähler via Twitter Fotos mit beschädigten – sprich ungültigen – Stimmzetteln für Le Pen veröffentlicht.

Laut Sputnik France waren im Departement Côte-d'Or (im Osten Frankreichs) 835 Stimmzettel mit dem Namen Le Pen verschwunden. In einem Wahllokal gab es nur 141 von 976 Stück. Für die Stimmzettel für Macron interessierten sich die Diebe unerklärlicher Weise nicht. Die lokale Gendarmerie nahm den Tatbestand auf.

Der französische Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron, Chef der Bewegung „En Marche“, hat die Präsidenten-Stichwahl vom 7. Mai mit 66,1 Prozent der Stimmen gewonnen. Das teilte das Innenministerium in Paris am Montag nach der Auszählung von 100 Prozent der Stimmzettel mit.

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