Welche Schwierigkeiten erwarten Frankreichs First Lady?

  09 Mai 2017    Gelesen: 578
Welche Schwierigkeiten erwarten Frankreichs First Lady?
Die Ehefrau des gewählten französischen Präsidenten Emmanuel Macron wird es wohl nicht leicht haben, sich im Status der First Lady zu etablieren. Die Zeitung „Vzgljad“ erklärt unter Verweis auf französische Medien, welche Schwierigkeiten nun auf Brigitte Macron warten können.
Seit Jahren gibt es in Frankreich keine First Lady. Der amtierende Präsident François Hollande hat mit der Journalistin Valérie Trierweiler von 2010 bis 2014 zusammengelebt. Das war aber keine amtliche Ehe. Außerdem wurde ihm schon seit 2013 eine Affäre mit der Schauspielerin Julie Gayet nachgesagt. Die Einzelheiten blieben aber unbekannt, denn Hollandes offizielle Einstellung zu seinen Beziehungen erfuhr das Land erst bei der Jahrespressekonferenz 2014. „Private Angelegenheiten werden privat behandelt“, so Hollande.

Brigitte hat es schon ohnehin nicht einfach, Macrons Frau zu sein. Sie ist ja 24 Jahre älter als ihr Ehemann. Zwar geht sie mit ihrem Alter mit Humor um. Freunden soll sie einem Magazin zufolge spaßhaft gesagt haben, ihr Mann müsse unbedingt diese Präsidentschaftswahl gewinnen: "Emmanuel muss es jetzt schaffen. Stellt Euch mein Aussehen 2022 vor!" Und so ein Leben in der Öffentlichkeit als First Lady kann für die 64-Jährige Nachteile haben, schreiben Medien. Seit Gerüchten um die angebliche Homosexualität ihres Mannes gibt Brigitte Macron fast keine Interviews mehr.

In einem Gespräch mit dem Radiosender „France Info“ hat die Leiterin der politischen Redaktion des Magazins „Marianne“, Soazig Quéméner, gesagt, Macron möchte, dass seine Frau eine Rolle im öffentlichen Leben spiele, aber dabei keine Vergütung bekomme. Quéméner zufolge wird das schwierig sein.

Laut anderen französischen Medien ist in der Verfassung des Landes kein besonderer Status für die First Lady vorgesehen. Der gewählte Präsident könnte einen Erlass oder ein Gesetz unterzeichnen, um die Haushaltsausgaben für den Ehepartner des französischen Staatsoberhaupts – als eines Elements des Protokolls – zu regulieren, was zurzeit eher informell sei.

Anne Fulda, Journalistin und Autorin eines Buches über Macron, sagte gegenüber RTL Radio, dass Brigitte die Öffentlichkeit nicht meiden und keinesfalls im Schatten bleiben werde.

„Ihr wird man sowieso das vorwerfen, was man allen First Ladys vorgeworfen hat: dass alle Ernennungen von ihr inspiriert werden, dass sie etwas zu viel oder zu wenig tut“, so Fulda. „Auf jeden Fall wird sie auf Schwierigkeiten stoßen“.

Der französische Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron, Chef der Bewegung „En Marche“, hat die Präsidenten-Stichwahl vom 7. Mai mit 66,1 Prozent der Stimmen gewonnen. Das teilte das Innenministerium in Paris am Montag nach der Auszählung von 100 Prozent der Stimmzettel mit.

Quelle. sputniknews.com

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