Der 64-Jährige hatte die Präsidentschaftswahl in Südkorea am Dienstag klar gewonnen. Er ist der Sohn nordkoreanischer Flüchtlinge und ein ehemaliger Menschenrechtsanwalt und befürwortet einen Dialog mit dem Nachbarn im Norden. Formal befinden sich Süd- und Nordkorea noch immer im Kriegszustand, weil nach dem Koreakrieg der Jahre 1950 bis 1953 kein Friedensvertrag geschlossen wurde.
Moon hatte vor seiner Wahl am Dienstag angekündigt, im Falle seines Sieges an die aktive Politik der Annäherung zu Nordkorea unter den früheren liberalen Präsidenten anzuknüpfen. Er machte jedoch klar, dass ein Dialog schwierig sein werde, sollte Nordkorea einen weiteren Atomtest durchführen. Die Lage in der Region ist nach zwei neuen Atomversuchen und zahlreichen Raketentests durch Nordkorea seit dem vergangenen Jahr sehr angespannt.
US-Präsident Donald Trump hatte seit seinem Amtsantritt im Januar den Druck auf Pjöngjang erhöht. Seine Regierung drohte auch mit einem militärischen Vorgehen wegen des nordkoreanischen Atom- und Raketenprogramms. Anfang Mai schloss aber auch Trump ein Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un unter Bedingungen nicht aus.
Moon ließ sich nach den Angaben seines Büros von Armee-Stabschef Lee Sun Jin über die Sicherheitslage auf der koreanischen Halbinsel und die militärischen Bewegungen in Nordkorea informieren. Südkoreas Präsident ist zugleich auch Oberbefehlshaber der Streitkräfte.
Quelle : spiegel.de
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