Schon in der Vergangenheit seien Waffen für die YPG in die Hände der sowohl von den USA als auch von der EU als Terrorgruppe eingestuften PKK gelangt, sagte Cavusoglu: "Sowohl die PKK als auch die YPG sind Terrororganisationen, sie unterscheiden sich trotz ihrer Namen nicht voneinander." US-Verteidungungsminister Jim Mattis sicherte zu, mit dem Nato-Partner zu kooperieren. "Wir werden alle Bedenken zerstreuen", sagte Mattis während eines Besuchs in Litauen. "Wir werden sehr eng mit der Türkei zusammenarbeiten, um deren Sicherheit an ihren südlichen Grenzen zu unterstützen."
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird kommende Woche zu einem Besuch bei seinem Amtskollegen Donald Trump in Washington erwartet und will den Streit dort zur Sprache bringen. Experten sehen aber kaum Chancen, dass die US-Regierung ihre Entscheidung revidieren wird. Washington werde die türkische Reaktion bei der Entscheidung berücksichtigt haben, sagte der frühere türkische Diplomat und heutige Analyst bei Carnegie Europe, Sinan Ulgen.
Die YPG setzt darauf, dass sie ihre Aktivitäten mit der US-Hilfe ausweiten kann. "Wir gehen davon aus, dass wir ab jetzt und nach der historischen Entscheidung rasch eine stärkere, einflussreichere und entscheidendere Rolle im Kampf gegen den Terrorismus spielen werden", erklärte YPG-Sprecher Redur Xelil in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Die US-Hilfe werde zu "positiven, großen und schnellen Ergebnissen" führen.
Für den Kampf um die syrische IS-Hochburg Rakka soll die Kurdenmiliz gegen den Widerstand der Türkei Waffen von den USA erhalten, wie das US-Verteidigungsministerium in dieser Woche mitteilte. Die YPG ist im Kampf gegen die Extremistenmiliz IS einer der wichtigsten Verbündeten der USA. Die Regierung in Ankara betrachtet die Miliz dagegen als verlängerten Arm der PKK, die in der Türkei für mehr Autonomie für die Kurden kämpft.
reuters
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