Ein ihm zur Hilfe eilender 38-Jähriger bemerkte, dass der Unfallfahrer alkoholisiert war. Er rief die Polizei. Während des Telefonats fuhr der betrunkene 43-Jährige mit dem Auto des Helfers davon - mehr als hundert Kilometer weit bis nach Frankfurt am Main.
"Einfach nur dreist! Ich habe gedacht, ich bin im falschen Film", sagte Ersthelfer Christian Ruoff, von Beruf ADAC-Pannenhelfer und Mitglied der freiwilligen Feuerwehr Karsbach, dem Sender Hit Radio FFH.
"Das ist schon irgendwie fies gewesen"
Der Autodieb stellte sich erst am Dienstagnachmittag auf einer Polizeiwache. Er hatte den Geldbeutel und die Fahrzeugschlüssel des Ersthelfers bei sich. Der Mann gab an, vor dem Unfall einem Wildtier ausgewichen zu sein. Danach fehle ihm jede Erinnerung bis zu dem Moment, als er in Frankfurt in eine S-Bahn gestiegen sei, um zurück nach Würzburg zu fahren. An den Verbleib des entwendeten Autos könne er sich nicht erinnern.
FFH berichtete über den Fall - und ein Hörer entdeckte am Mittwoch den abgestellten Opel Corsa im Frankfurter Stadtteil Oberrad. "Als ich den Beitrag gehört habe, dachte ich, das ist schon irgendwie fies gewesen - da freut man sich, wenn man jemandem helfen kann", sagte er dem privaten Radiosender. "Ich habe heute früh meine Tochter zur S-Bahn gefahren. Wir saßen im Auto, als wir die Suchmeldung gehört haben."
Gegen den Autodieb aus dem Raum Bad Kissingen wird nun wegen Diebstahls und Unfallflucht ermittelt.
Quelle : spiegel.de
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