Nach Angaben des US-Pazifikkommandos, das den Start ebenfalls bestätigte, sei das Geschoss in Richtung Japan geflogen und dann ins Meer gestürzt. Nach japanischen Angaben flog die ballistische Rakete rund 30 Minuten lang über eine Distanz von rund 800 Kilometern und landete rund 400 Kilometer östlich von Nordkorea im Japanmeer. Der Nachrichtenagentur Kyodo zufolge prüft die Regierung, ob es sich möglicherweise um einen neuen Raketentyp handelte.
UN-Resolutionen verbieten dem wegen seines Atomprogramms international isolierten Land den Test ballistischer Raketen. Nordkorea hatte im April zwei Raketentests unternommen, die aber nach südkoreanischen Angaben beide fehlschlugen. In beiden Fällen soll es sich um Mittelstreckenraketen gehandelt haben.
Südkoreas neuer Präsident Moon Jae In habe nach dem Test den nationalen Sicherheitsrat einberufen, teilte das Präsidialamt in Seoul mit. Es war der erste nordkoreanische Raketenstart seit der Wahl Moons am 9. Mai. Dieser hatte während des Wahlkampfs erklärt, an die aktive Annäherungspolitik zu Nordkorea unter den früheren liberalen Präsidenten anknüpfen zu wollen. Er hatte das Nachbarland aber auch vor weiteren Provokationen gewarnt.
Flugzeugträger zur Abschreckung
Die Lage in der Region ist nach zwei Atomversuchen und zahlreichen Raketentests durch Nordkorea seit dem vergangenen Jahr sehr angespannt. US-Präsident Donald Trump drohte mehrfach mit Alleingängen im Konflikt mit der kommunistischen Führung in Pjöngjang. Auch schloss er einen Militärschlag nicht aus. Als Demonstration der Stärke hatten die USA Ende April zum zweiten Mal in diesem Jahr den Flugzeugträger "USS Carl Vinsson" in Gewässer nahe der koreanischen Halbinsel geschickt. Zuletzt erklärte Trump aber auch, er sei unter bestimmten Bedingungen zu einem Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bereit.
Nordkorea arbeitet trotz internationaler Sanktionen an ballistischen Raketen, die auch einen atomaren Sprengkopf bis in die USA tragen können. Experten warnten davor, dass es in der aufgeheizten Situation zu Missverständnissen kommen könnte, die einen militärischen Konflikt auslösen könnten.
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