"Ich bin hier so oft schon gefahren. Aber der letzte Sektor ist immer schwierig für mich", sagte Vettel. Bis zu seinem Fehler lag er vier Zehntelsekunden vor Hamilton. Auf Platz drei fuhr dessen Teamkollege Valtteri Bottas vor seinem finnischen Landsmann Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari. Für Vettel begann der Tag mit viel Aufregung. Nach dem dritten und letzten Training am Vormittag, in dem er hinter Räikkönen Zweiter geworden war, musste bei seinem SF70-H wegen eines Lecks der neue gegen einen alten Motor ausgetauscht werden. "Grazie, ragazzi" ("Danke, Jungs"), funkte der Heppenheimer an seine Mechaniker, als er die ersten Meter in der Qualifikation fuhr. Doch Sekunden später hieß es vom Kommandostand, dass es wieder Probleme gibt. Dann die Entwarnung: Vettel konnte weiterfahren.
Alonso schaut wieder nur zu
So kommt es am Sonntag gleich am Start zum aufregenden Duell zwischen dem Vierfach-Champion Vettel und dem Dreifach-Weltmeister Hamilton. Die Pole Position und der Start sind in Barcelona besonders wichtig, da auf dem 4,655 Kilometer langen Kurs nur schwer überholt werden kann. Vor dem fünften Saisonlauf führt der zweimalige Saisonsieger Vettel (86 Punkte) mit 13 Zählern vor Hamilton, der sich in Spanien für den enttäuschenden vierten Platz vor zwei Wochen in Sotschi revanchieren will. Russland-Sieger Bottas (63) ist Dritter vor Räikkönen (49).
Für Nico Hülkenberg und Pascal Wehrlein kam das Qualifikations-Aus als 13. und 15. im zweiten Abschnitt. Während für Sauber-Fahrer Wehrlein das Ergebnis ein Erfolg war, war Hülkenberg im Renault nach den guten Eindrücken in den Trainingseinheiten am Freitag ernüchtert. "Die Bedingungen haben sich geändert. Unser Auto ist bei Wind anfällig. Und heute ist es windiger und heißer", sagte der Emmericher.
Wehrlein war indes zufrieden, nachdem er das erste Mal bei seinem dritten Einsatz für den Schweizer Rennstall den ersten Durchgang des Ausscheidungsfahrens überstanden hatte. "Ich war überrascht, weil unser Update hier sich in Grenzen gehalten hatte", sagte der 22-Jährige aus Worndorf. "Es war definitiv das Beste, was wir heute machen konnten." Der frühere DTM-Champion hatte im ersten Abschnitt seinen schwedischen Teamkollegen Marcus Ericsson um fünf Tausendstelsekunde aus der Qualifikation geworfen. Held der spanischen Zuschauer war Fernando Alonso. Der zweimalige Weltmeister zeigte in seinem schwächelnden McLaren-Hondo eine brillante Leistung und fuhr auf Rang sieben - so gut wie noch nie in diesem Jahr. Der 35-Jährige hat als einziger der 20 Fahrer in diesem Jahr noch nicht das Ziel erreicht. Im ersten Training hatte ein Motorschaden seinen Wagen gestoppt.
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