EU-Abgeordneter: Macron soll Merkel überzeugen, Sanktionen gegen Russland aufzuheben

  18 Mai 2017    Gelesen: 527
EU-Abgeordneter: Macron soll Merkel überzeugen, Sanktionen gegen Russland aufzuheben
Der neue Präsident Frankreichs, Emmanuel Macron, soll sich für einen positiven Dialog mit Russland einsetzen. Das fordert der französische Europa-Abgeordnete Aymeric Chauprade. Macron muss außerdem Bundeskanzlerin Angela Merkel überzeugen, die antirussischen Sanktionen aufzuheben, so der Politiker im Gespräch mit der Zeitung „Izwestija“.
Wenn der französische Präsident ein „wahrer Führer seiner Nation“ sei, müsse er die Beziehungen zu Russland neu starten, erklärte Chauprade.

„Ich hoffe, dass Macron versteht, dass Frankreich einen positiven Dialog mit Russland aufbauen muss. Darüber hinaus hat das Land als Vorkämpfer für eine multipolare Welt zu handeln. Die Fünfte Republik hält traditionell am Kurs einer ausgewogenen Außenpolitik fest und nicht am Kurs des amerikanischen Neokonservatismus. Und ich hoffe, dass sich der neue Präsident von Beratern nicht anstecken lassen wird, die für Konfrontation plädieren.“

Frankreich solle nun die Bundeskanzlerin Angela Merkel überzeugen, die antirussischen Sanktionen aufzuheben und die Zusammenarbeit zwischen Russland und der Europäischen Union (EU) fortzusetzen, so Chauprade weiter. Er hoffe auch, dass Macron gemeinsame Interessen Russlands und der EU – wenigstens im Kampf gegen Terrorismus — sehen werde. „Es wäre ein guter Start in Richtung der Aufhebung der Beschränkungen.“ Russland müsse „unser enger Partner“ sein, „um gegen den Terrorismus in unserer komplexen multipolaren Welt in vollem Umfang zu kämpfen“ so der Europa-Parlamentarier.

Zuvor war berichtet worden, dass Merkel und Macron bei dessen Antrittsbesuch in Deutschland am 15. Mai neue Projekte für die EU angekündigt hatten. Deutschland und Frankreich seien an einem „historischen Moment“ angekommen, erklärte Macron in Berlin. Die Kanzlerin und der Präsident kündigten einen Fahrplan („Road Map“) für Projekte in der EU und der Euro-Zone an. Dazu soll im Juli nach den französischen Parlamentswahlen eine gemeinsame Kabinettssitzung stattfinden, wie die Tageszeitung Die Welt in ihrer Onlineausgabe berichtete.

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