Staatsanwaltschaft weitet Bayern-Ei-Ermittlungen aus

  23 September 2015    Gelesen: 809
Staatsanwaltschaft weitet Bayern-Ei-Ermittlungen aus
Im Bayern-Ei-Skandal hätten die Behörden offenbar viel früher durchgreifen müssen - vielleicht hätten drei Menschen dann nicht sterben müssen.

Die bayerische Verbraucherministerin Ulrike Scharf gesteht keine Fehler ein.

Jetzt gerät das zuständige Landesamt unter Druck.
Im Fall Bayern-Ei hat die Staatsanwaltschaft Regensburg ihre Ermittlungen ausgeweitet. Wie die Behörde auf Anfrage bestätigte, gibt es mittlerweile neben Bayern-Ei-Eigentümer Stefan Pohlmann noch weitere Beschuldigte. Namen wurden nicht genannt, die Verdächtigten befinden sich offenbar auf freiem Fuß. Pohlmann hingegen sitzt seit August in Untersuchungshaft.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er spätestens im Frühjahr 2014 wusste, dass Eier seines Betriebs salmonellenbelastet sind - und dennoch weiter ausgeliefert hat.

Das Interessante daran: Die Staatsanwaltschaft stützt sich bei ihrer Einschätzung offenbar auch auf amtliche Proben. So waren im Frühjahr 2014 etwa bei zwei aufeinanderfolgenden Kontrollen am Bayern-Ei-Standort Ettling Salmonellen festgestellt worden.

Der Betrieb jedoch lief weiter. Nach Berechnungen der SZ sowie des BR-Magazins Kontrovers sollen mindestens 20 Millionen womöglich verseuchte Eier in den Handel gelangt sein.

Hunderttausende verseuchte Eier im Handel?

Wenn die Staatsanwaltschaft davon ausgeht, dass Pohlmann die Auslieferung schon damals hätte stoppen müssen, wirft das auch Fragen an das zuständige Landratsamt und das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) auf. Sie waren es, die die Proben genommen, ausgewertet und Pohlmann über das Ergebnis informiert haben.

Ein aktuelles Gutachten sowie die Angaben mehrerer Experten legen nahe: Die Behörden hätten wohl früher reagieren müssen, womöglich hätte der Tod dreier Menschen so verhindert werden können.

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