US-Justizminister Sessions bot offenbar Rücktritt an

  07 Juni 2017    Gelesen: 483
US-Justizminister Sessions bot offenbar Rücktritt an
Er war der erste Senator, der sich im Wahlkampf auf Donald Trumps Seite schlug. Doch das gute Verhältnis zwischen Justizminister Sessions und dem US-Präsidenten soll Geschichte sein, stattdessen gibt es Streit.
Zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem Justizminister Jeff Sessions soll es in den vergangenen Wochen immer wieder zu hitzigen Diskussionen gekommen sein. Das berichten mehrere US-Medien übereinstimmend. Dabei soll Sessions einmal auch seinen Rücktritt als Generalstaatsanwalt angeboten haben (das Amt ist gleichbedeutend mit dem des Justizministers), sollte Trump nicht mehr auf ihn zählen.

Den Berichten zufolge hat der US-Präsident das Angebot abgelehnt. Wann Sessions seinen Rücktritt anbot, ist unklar, es soll laut Quellen aus dem Weißen Haus aber nach Wochen an angespannten Treffen erfolgt sein.

Sean Spicer, der Pressesprecher des Weißen Hauses, wollte sich am Dienstag nicht zu Fragen äußern, ob Trump noch Vertrauen in Sessions habe. "Ich habe mit dem Präsidenten nicht über dieses Thema gesprochen, also kann ich dazu nichts sagen", so Spicer. Trump hatte am Montag auf Twitter das Justizministerium heftig kritisiert.

Der US-Präsident soll aus mehreren Gründen verärgert und frustriert über Sessions und dessen Ministerium sein:

Weil Sessions bei seiner Anhörung vor dem Senat Kontakte zum russischen Botschafter in Washington verschwiegen hatte.
Deshalb hatte sich Sessions aus Befangenheit aus der Untersuchung zur russischen Einflussnahme auf die US-Wahl und zu den Kontakten Moskaus mit Trumps Wahlkampfteam zurückgezogen. Trump zeigte sich damals bereits besorgt, dass das als Schuldeingeständnis aufgefasst werden könnte.

Trump macht Sessions' Rückzug aus den Russlandermittlungen dafür mitverantwortlich, dass dessen Stellvertreter Rod Rosenstein einen Sonderermittler eingesetzt hat.

Die Art und Weise, wie das Justizministerium sein umstrittenes Einreisedekret vor Gericht verteidigt hat, gefällt Trump nicht. Die Entscheidung, die überholte Variante vom Supreme Court verhandeln zu lassen, kritisierte er deutlich, obwohl er diese unterschrieben hatte.

Laut CNN sollen auch Sessions und seine Mitarbeiter frustriert über Trump sein. Dass Tweets und Aussagen Trumps im Zusammenhang mit der Entlassung von FBI-Direktor James Comey Probleme für Sessions und Rosenstein verursacht hätten, soll für Verärgerung im Ministerium gesorgt haben.

Bevor sich Sessions am 2. März von der Untersuchung zurückzog, hatten beide eine starke Bindung. Sessions war der erste republikanische Senator, der Trump im Wahlkampf unterstützte. Außerdem teilen beide ähnliche Ansichten in wichtigen Bereichen wie Kriminalität und Einwanderung.

Quelle : spiegel.de

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