Auffällig ist, dass Rentner die meisten Depots und das meiste Geld haben. Nirgends gibt es so viele Depots wie unter den 74-Jährigen (21 Prozent), und niemand hat so viel Geld in Wertpapieren wie Ruheständler: Sie besitzen im Schnitt 70.477 Euro. "Wir sehen nicht, dass nach dem Renteneintritt das Niveau abschmilzt", sagt Martin Schmidberger, der bei der ING-Diba für Produktgruppen und Zielgruppen zuständig ist.
Indexfonds, die die Wertentwicklung eines Aktienindizes wie den Dax abbilden, sind bei Ruheständlern eher unbeliebt. Bevor sie auf einen solchen ETF setzen, kaufen sie lieber Einzelaktien von Firmen, die ihnen vertraut sind. "Sie tun es oft aus Lust, es selbst in die Hand zu nehmen", sagt Schmidberger. Eine Herausforderung für Rentner ist offenbar das "Entsparen", also die allmähliche Umwandlung des Ersparten in Konsum. Wer als Anleger bis ins hohe Alter auf Aktien setzen will, muss zwischenzeitlich sein Konsumverhalten ändern – also weniger Geld ausgeben, wenn die Börsenkurse fallen oder gar abstürzen.
Die Analyse der ING-Diba hat des Weiteren gezeigt, dass Einwohner von Großstädten und städtischen Räumen tendenziell mehr Aktien besitzen als die Bewohner ländlicher Regionen. In München ist die Quote der Aktienbesitzer am höchsten, dort hat jeder vierte ING-Diba-Kunde ein Depot. Die werthaltigsten Depots besitzen die Frankfurter mit einem durchschnittlichen Volumen von 32.811 Euro, gefolgt von den Stuttgartern (31.503 Euro) und den Münchnern (29.668 Euro).
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