Die US-Zeitung nennt auch Beweise für ihre Behauptung, betont die „Rossijskaja Gaseta“. Zum Beispiel diesen: Im Dezember letzten Jahres habe es einen Vorfall in der Ukraine gegeben, infolge dessen die Stromversorgung des Landes unterbrochen worden sei. Ein Fünftel des ganzen Stroms in der Ukraine sollen die Hacker damals abgezapft haben.
Das ist also aus Sicht der „Washington Post“ der Beweis dafür, dass es Hacker aus Russland waren. Jetzt könnte man ja fragen, wie die russische Zeitung schreibt: Ist der Vorfall wirklich durch eine „Cyberwaffe“ verursacht worden? Stecken wirklich russische Hacker dahinter? Wenn ja, wer sind sie?
Doch diese Fragen interessieren die Männer der scharfen Feder aus der US-Hauptstadt offenbar gar nicht, bemerkt die „Rossijskaja Gaseta“. Dabei wäre es ja auch interessant zu erfahren, was die Hacker mit dem ganzen Strom gemacht haben sollen, den sie angeblich abgezapft haben. Ein Fünftel ist nicht wenig, selbst für ukrainische Verhältnisse.
„Und könnte der Ausfall der Stromnetze in der Ukraine vielleicht damit zusammenhängen, dass eben diese Netze jahrzehntelang nicht modernisiert wurden?“, fragt die russische Zeitung.
„Doch für Washington wäre das ja zu einfach“, heißt es weiter. „Zumal die Leser in den USA sich vom Zustand ukrainischer Stromnetze weniger einschüchtern lassen als von den bösen Russen.“
Wobei die US-Journalisten viel mehr das Bild einer Apokalypse als einer Einschüchterung zeichnen. Die neue Waffe sei der Höhepunkt jahrzehntelanger Entwicklung. „Sie kann auch US-amerikanische Städte treffen“, schreibt „The Washington Post“.
„Worauf warten diese Hacker dann noch?“, fragt die „Rossijskaja Gaseta“. „Oder kann es vielleicht sein, dass in Wirklichkeit die USA diese Waffe schon haben? Und jetzt – dank der Zeitung aus Washington – auch einen Anlass, sie einzusetzen?“
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