Dies ginge aber nur in den ostdeutschen Umständen, welche durch große Wählerwankelmütigkeit gekennzeichnet seien und nur unter den Umständen, dass das Migrationsthema noch ganz oben auf der öffentlichen Agenda stand. Das führe zum zweiten Grund. Der Co-Autor des Buches „PEGIDA. Warnsignale aus Dresden“ erläuterte gegenüber Sputnik-Korrespondent Bolle Selke: „In der AfD geben allmählich die rechtsradikalen Wählerverschrecker den Ton an. Das Migrationsthema ist aber unter die Schwelle der öffentlichen Wahrnehmung abgesunken.“
Zwar kämen weiterhin an die 200.000 Flüchtlinge pro Jahr, so Patzelt, und der Familiennachzug werde Deutschland noch in Millionenhöhe Nachzügler bescheren, aber jetzt seien die dramatischen Bilder weg. Auch verschwunden sei die Passivität der etablierten politischen Klasse, die um die Jahreswende 2015/2016 zu beobachten gewesen sei.
Als dritten Grund nannte der Politologe: „Die Bundesregierung hat zumindest Ankündigungen und in manchen Bereichen auch politische Maßnahmen gemacht, die einen großen Teil der Deutschen erkennen lassen, dass die Migrationsproblematik und die Integrationsproblematik erkannt worden ist und dass die Bundesregierung sich nicht länger entweder ideologisch treiben oder ideologisch in die falsche Richtung voranbringen lässt.“ Das Alles nehme der AfD den Wind unter den Flügeln.
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