Die beiden Männer hatten vor zwei Tagen zwei Wachen auf einem Gefangenentransport überwältigt und die Sicherheitskräfte erschossen. Noch ist unklar, wie sie es schafften, den abgeschlossenen Sicherheitsbereich im Bus zu verlassen und die Dienstwaffen der Wachleute an sich zu nehmen.
Die Festnahme markierte das Ende einer 60-stündigen Fahndung. Auf der Flucht stahlen die Sträflinge laut Polizei mehrere Autos, brachen in zwei Häuser ein, fesselten ein älteres Paar und lieferten sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei.
Nachdem sie den Bus verlassen hatten, zwangen sie einen Autofahrer, ihnen seinen Wagen zu übergeben. Sie fuhren etwa 40 Kilometer weit, ehe sie in ein Haus im Ort Madison einbrachen. Dort stahlen sie Lebensmittel und Kleidung sowie ein Auto, mit dem sie rund 420 Kilometer weit nach Tennessee fuhren.
Inhaftiert wegen bewaffneten Raubüberfalls
Dort stahlen sie offenbar einen weiteren Wagen, mit dem sie bis in den Bezirk Bedford fuhren, wo sie das ältere Paar ausraubten und ein weiteres Auto stahlen. Mit dem Wagen setzten sie ihre Flucht fort. Polizisten verfolgten sie für rund 15 Kilometer. Die Flüchtigen gaben während der Verfolgungsjagd Schüsse auf die Polizei ab - diese erwiderte das Feuer aber nicht.
Nach einem Unfall verließen Donny R. und Ricky D. den Fluchtwagen und flohen zu Fuß. Sie kamen an ein Haus mit langer Auffahrt. Der Hausbesitzer sah, dass die beiden versuchten, sein Auto zu stehlen. Er rief einen Nachbarn zur Hilfe und hielt die Sträflinge mit vorgehaltener Waffe auf, bis die Polizei eintraf und die Flüchtigen festnahm. Die Flüchtigen hatten ihre Waffen offenbar bei dem Unfall verloren.
Mit dem Gefangenentransport sollten die Häftlinge zu einem Testzentrum gefahren werden, um ihre weitere Unterbringung festzulegen. In dem Bus waren neben den beiden Wachleuten und den Flüchtigen 31 weitere Gefangene, die nicht flohen. Nach Angaben der Justizbehörden kennen Gefangene ihren Transporttermin nicht im Voraus.
Donny R., 43, und Ricky D., 24, saßen beide Haftstrafen wegen bewaffneten Raubüberfalls und anderer Vergehen ab. R. war 2002 zu lebenslanger Haft verurteilt worden, D. 2015 zu 20 Jahren Gefängnis.
Quelle : spiegel.de
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