Das Schiff war von Mitgliedern der Identitären Bewegung gechartert worden, um Flüchtlinge an der Überfahrt über das Mittelmeer zu hindern.
Einem Zeitungsbericht zufolge wurde das Schiff von den nordzyprischen Behörden festgesetzt. Der Kapitän der C-Star und sein Stellvertreter seien im Hafen von Famagusta in der Türkischen Republik Nordzypern festgenommen worden, berichtet die zyprische Zeitung "Kibris Postasi". Der Vorwurf lautet demnach auf Dokumentenfälschung. Schwierigkeiten bereitete offenbar die asiatische Besatzung.
Bei den 20 Männern, die verschiedenen Medienberichten zufolge Tamilen seien, handelt es sich laut einer weiteren Twitter-Mitteilung von "Defend Europe" um angehende Seemänner. Sie hätten für die Fahrt auf dem Schiff gezahlt, um ihre Ausbildung abzuschließen. Ursprünglich hätten sie das Schiff in Ägypten verlassen sollen, das sei aber aufgrund von nicht näher benannten "Intrigen der NGOs nicht möglich" gewesen.
Rechte beschuldigen Nichtregierungsorganisationen
Einige der Männer sollen in Zypern Asyl beantragt haben. Dafür machte die Mitteilung von "Defend Europe" angebliche "Bestechungsangebote" von nicht benannten Nichtregierungsorganisationen verantwortlich.
Hinter der Aktion der Gruppe "Defend Europe" stehen unter anderem deutsche, österreichische und französische Mitglieder der Identitären Bewegung, die in Deutschland wegen ihrer völkischen Ideologie vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Die Ultrarechten hatten Mitte Mai eine Kampagne im Internet gestartet und für die Anmietung eines Schiffs knapp 125.000 Euro gesammelt.
Die C-Star sollte in Sizilien rechte Aktivisten an Bord nehmen, ist aber bis dato nicht dort eingetroffen. Vor dem Zwischenfall auf Zypern wurde das Schiff im Suezkanal bereits von ägyptischen Behörden aufgehalten.
Von Sizilien aus soll das Schiff dann Kurs auf die libysche Küste nehmen. Dort wollten die Rechten die libysche Küstenwache auf Flüchtlingsboote aufmerksam machen, damit diese die Flüchtlinge zurück in das nordafrikanische Land bringt. Die Gruppe wollte damit gegen NGOs protestieren, die Flüchtlinge nach Europa bringen.
Ein Sprecher der libyschen Küstenwache wies eine Kooperation jedoch zurück. Man arbeite nur mit staatlichen Akteuren zusammen. Zudem spreche sich die Küstenwache dagegen aus, Migranten nach ihrer Rettung zurück nach Libyen zu bringen.
Quelle : spiegel.de
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