Air Berlin habe ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beim zuständigen Amtsgericht Berlin-Charlottenburg beantragt, teilte das Unternehmen mit. Bei dieser Variante des Insolvenzverfahrens würde das Management des Unternehmens weiter die Geschäfte führen. Der Flugbetrieb werde fortgeführt. Die Bundesregierung unterstützt Air Berlin mit einem Übergangskredit von 150 Millionen Euro.
Die Aktie von Air Berlin wurde vom Handel ausgesetzt. Lufthansa-Aktien haben ihre Gewinne nach der Bekanntgabe eines Insolvenzantrages der Air Berlin auf mehr als 2 Prozent ausgebaut. Denn mit der Lufthansa, für die aktuell 35 Air-Berlin-Maschinen im Rahmen einer sogenannten Wet-Lease-Vereinbarung fliegen, und weiteren Beteiligten verhandelt die Airline über die Veräußerung von Betriebsteilen.
Die Lufthansa teilte zudem mit, sie unterstütze gemeinsam mit der Bundesregierung die Restrukturierungsbemühungen der Fluggesellschaft. "Damit wird unter anderem gewährleistet, dass die von Air Berlin geleasten Flugzeuge, die aktuell für Eurowings und Austrian Airlines fliegen, wie bisher weiterbetrieben werden können."
Gewerkschaft kritisiert Etihad
Air Berlin steht seit einiger Zeit unter erheblichem Druck. Nachdem die Airline unter dem Gründer Joachim Hunold zügig gewachsen war und die Wettbewerber dba, LTU und auch Niki übernommen hatte, bereitete ihr die zunehmende Konkurrenz im Luftfahrtsektor seit Langem enorme Schwierigkeiten. Gestützt wurde Air Berlin von der arabischen Airline Etihad, die sich vor einigen Jahren an Air Berlin beteiligt hat und knapp 30 Prozent der Anteile hält.
Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) teilte mit, die Nachricht sei "für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Air Berlin, die seit Bestehen der Airline eine hervorragende Arbeit leisten, ein Schock". Etihad lasse Air Berlin "fallen wie eine heiße Kartoffel, obwohl neue Investoren Interesse signalisiert haben", kritisierte VC. "Hier zeigen die Investoren vom Golf ihr wahres Gesicht."
Quelle: n-tv.de , kst/dpa/rts/DJ
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