Für die anderen beiden Männer habe Richter Fernando Andreu Untersuchungshaft ohne Anrecht auf Kaution angeordnet, hieß es. Die Anhörung fand unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen am Nationalen Gerichtshof in Madrid statt. Die Staatsanwältin hatte für alle Verdächtigen Untersuchungshaft gefordert.
Bei dem Anschlag mit einem Lieferwagen in Barcelona und einer vereitelten Attacke in Cambrils rund 100 Kilometer südlich der katalanischen Metropole starben insgesamt 15 Menschen. In Cambrils wurden zudem fünf Terroristen auf der Flucht erschossen. Es gab insgesamt mehr als 120 Verletzte, darunter 13 Deutsche.
Die verantwortliche Terrorzelle wurde nach Polizeiangaben zerschlagen. Neben den vier Gefassten soll die Gruppe demnach weitere acht Mitglieder gehabt haben, die alle tot seien. (Lesen Sie hier mehr über die Mitglieder der Gruppe.)
Anhörung von vier mutmaßlichen Terroristen
Bei den beiden Männern, gegen die nun Haftbefehl erlassen wurde, handelt es sich um Mohamed Houli Chemlal und Driss Oukabir. Sie bleiben für die Dauer der Ermittlungen und bis zur eventuellen Eröffnung eines Verfahrens in Haft. Den beiden wird unter anderem Terrorismus und Mord, Chemlal auch Sprengstoffbesitz vorgeworfen.
Der 21-jährige Mohamed Houli Chemlal war bei der Explosion in Alcanar verletzt worden. Er habe ausgesagt, dass die Terrorzelle erwogen habe, neben der weltberühmten Basilika Sagrada Família weitere wichtige Gebäude und Kirchen Barcelonas mit Bomben anzugreifen, berichteten die Zeitung "El Mundo" und andere Medien unter Berufung auf Justizkreise.
Der 28-jährige Driss Oukabir habe zwar gestanden, den für den Anschlag in Barcelona benutzten Lieferwagen und ein weiteres Fahrzeug gemietet zu haben. Er habe nach eigenen Angaben aber gedacht, dass seine Bekannten damit einen Umzug machen wollten, berichteten Medien. Der Richter glaubte ihm aber offenbar nicht.
Der 27-jährige Mohammed Allaa kommt den Berichten zufolge frei: Er ist der Besitzer des Wagens, der bei der vereitelten Attacke in Cambrils benutzt worden war. Es gebe zum jetzigen Zeitpunkt keine Beweise, dass er an den Taten beteiligt war, sagte der Richter demnach in seiner Begründung. Dennoch werde weiter gegen ihn ermittelt. Aallaa muss sich zudem regelmäßig bei der Polizei melden und darf Spanien nicht verlassen.
Auf Haftentlassung kann auch der 34 Jahre alte Salh El-Karib hoffen. Seine Rolle soll noch genauer untersucht werden. Der Richter wolle innerhalb von drei Tagen entscheiden, ob er auf freien Fuß gesetzt wird oder in Gewahrsam bleibt, hieß es aus Justizkreisen.
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