Die kurzfristigen Flugbuchungen lägen zwar nur sechs bis sieben Prozent unter dem Vorjahr. Bei Buchungen für Flüge, die erst in einigen Monaten stattfinden, hielten sich die Kunden stärker zurück, vor allem auf der Langstrecken. "Air Berlin verbrennt Cash", sagte Kebekus. Ein Insolvenzverfahren sei "nicht gerade die beste Werbung für eine Fluggesellschaft".
Der Zeitdruck gebe der Lufthansa Startvorteile, weil sie bereits vor dem Insolvenzantrag am Tisch gesessen und damit einen Informationsvorsprung habe, räumte Kebekus ein. "Daran können wir aber nichts ändern, und das hat auch nichts mit einem abgekarteten Spiel zu tun."
Der Verkaufsprozess sei offen, jeder seriöse Interessent habe Zugang zu den Daten und könne ein Angebot abgeben, sagte der Chefsanierer weiter. Rivalen wie Ryanair und der Unternehmer Hans-Rudolf Wöhrl hatten Air Berlin und der Bundesregierung eine Vorfestlegung auf den größeren Konkurrenten vorgeworfen.
Die Lufthansa hatte den Gläubigern am Mittwoch ein Konzept für eine Übernahme von Teilen von Air Berlin vorgelegt. Vor September seien aber keine größeren Verkäufe zu erwarten, sagte Kebekus. "Wir verhandeln zügig und die Richtung stimmt, aber man darf die Komplexität solcher Transaktionen nicht unterschätzen ... Vor der Landung gilt es sicherlich noch, einige Turbulenzen zu umfliegen." Eine Einstellung des Flugbetriebs würde die Start- und Landerechte (Slots) an deutschen Flughäfen gefährden, die als wertvollster Teil von Air Berlin gelten.
Quelle: n-tv.de
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