Mehr Power
Doch bevor die technische Aufrüstung unter die Lupe genommen wird, werfen wir einen Blick auf das Design und die Triebwerke des neuen Cayenne. In der Front fallen die mächtigen Lufteinlässe ins Auge, die für Porsche ein beredtes Zeichen der größeren Leistungsausbeute sind. Und tatsächlich stehen zum Marktstart auch zwei neue Sechzylinder-Motoren zur Wahl. Das Drei-Liter-Turbo-Aggregat leistet jetzt 340 PS und gibt damit 40 Pferden mehr freien Lauf als noch beim Vorgänger. In 6,2 Sekunden soll der Sprint auf Landstraßentempo abgeschlossen sein und die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 245 km/h. Der neue 2,9-Liter-V6-Biturbo-Motor des Cayenne S bringt es sogar auf 440 PS. Was einem Zuwachs von 20 PS im Vergleich mit dem Vorgänger zur Folge hat. Für den Sprint aus dem Stand braucht es kaum fünf Sekunden bis Tempo 100 erreicht ist. Die Spitze gibt Porsche mit 265 km/h an. Ob es weiterhin die Diesel-Varianten geben wird, steht in den Sternen. Angedacht ist sie, aber das Oberhaus hat noch nicht entschieden. Sicher dürfte aber sein, dass Porsche in naher Zukunft einen Cayenne als Hybrid anbieten wird.
Für die Kraftverteilung an alle vier Räder sorgt bei beiden Motorisierungen serienmäßig eine neue Achtgang-Wandlerautomatik von ZF mit kürzeren Schaltzeiten und einer deutlich sportlicheren Übersetzung in den unteren Gängen. Für Freunde von Abwegen bietet Porsche im Cayenne vier Fahrprogramme, die auf der Straße, rutschigem Untergrund, Sand oder felsigem Terrain Antrieb, Fahrwerk und Sperren entsprechend anpassen. Das alles ist für ein SUV natürlich nicht wirklich neu. Interessant dürfte sein, wie sich diese Fähigkeit eben mit Blick auf die angepriesene Sportlichkeit des Cayenne in der Realität spreizen lässt.
Mehr Licht
Um die sportlichen Ambitionen auch optisch weiter zu unterstreichen, haben die Designer eine horizontale Lichtkante ins Blech geschmiedet und das SUV bei gleichem Radstand neun Millimeter flacher gemacht. Damit streckt sich der Fünf-Meter-Riese im Vergleich zum Vorgänger deutlich. Auch beim Platzangebot im Gepäckabteil konnte zugelegt werden. Statt 600 offeriert der Cayenne jetzt 700 Liter Stauraum. Wie schon beim Panamera zieren das Heck neu gestaltete Rückleuchten mit einer dreidimensionalen Grafik und einem LED-Leuchtband, über das sich ein dreidimensionaler Porsche-Schriftzug spannt. Die Frontscheinwerfer sind in Serie mit LED ausgestattet, wobei die nächste Ausbaustufe verschiedene Lichtmodi wie Kurven- und Autobahnlicht bietet. Highend ist das Matrix-Licht mit 84 einzeln ansteuerbaren Leuchtdioden für eine vollvariable Lichtverteilung.
Neu entwickelt haben die Zuffenhausener für den großen Kraxel-Porsche auch die Luftfederung und die Wankstabilisierung. Die Abstimmung der Systeme erfolgt in Echtzeit und dürfte das Fahrverhalten deutlich optimieren. Hier kommt auch die elektrische Hinterachslenkung ins Spiel, die man so nur von Sportwagen kennt. Das sowohl im 911 als auch im Panamera verwendete System soll vor allem bei Spurwechseln im höheren Geschwindigkeitsbereich für Stabilität und für mehr Agilität bei beherzten Kurvenfahrten sorgen. Zudem verringert sich durch die Hinterachslenkung auch der Wendekreis des SUV.
Mehr Bremskraft
SUV-Liebhaber und Sportfreunde dürfen sich auch noch auf eine weitere Neuerung freuen, die es allerdings nur im Zusammenspiel mit den optional angebotenen 20-Zoll-Rädern geben wird: die Porsche Surface Coated Brakes. Die "Weltneuheit" besteht aus einer Graugussscheibe mit Wolframcarbit-Beschichtung. Reibwerte und Verschleiß sollen so deutlich reduziert werden. Optisch werden die Hochleistungsbremsen am weißen Sattel zu erkennen sein. Zudem soll Scheibenoberfläche beim Einbremsen eine "einzigartigen Glanz" entwickeln.
Werfen wir noch einen Blick in den Innenraum: Im Prinzip übernimmt der Cayenne das Innenleben des Panamera und passt es seinen Gegebenheiten an. Kernstück ist der 12,3 Zoll große Full-HD-Touchscreen. Ein LTE-Telefonmodul sorgt bereits in der Serienausstattung für WLAN im Fahrzeug und damit für den Zugriff auf etliche Onlinedienste und Echtzeit-Verkehrsinformationen. Die analogen Bedienelemente beschränken sich auf das Wesentliche, wobei alle weiteren Funktionen über Smartphone-Ähnliche Touch-Oberflächen angewählt werden. Was sich nicht geändert hat, ist der Blick des Fahrers auf den zentral angeordneten analogen Drehzahlmesser. Wie im Panamera wird der auch im Cayenne von zwei 7-Zoll großen Full-HD-Displays flankiert, die weitere Fahrdaten auf Wunsch bereitstellen.
Wer in einen Cayenne einsteigen will, muss aber auch weiterhin ein gut gefülltes Portemonnaie haben. Mindestens 74.828 Euro werden von Porsche aufgerufen. Die Preise für den Cayenne S starten bei 91.964 Euro. Beim Vorgängermodell waren es noch 85.062 Euro. Insofern ist anzunehmen, dass ein Teil der wichtigsten Assistenzsysteme wie Nachtsichtassistent mit Wärmebildkamera, Spurwechselassistent, Spurhalteassistent inklusive Verkehrszeichenerkennung, Stauassistent, Park-Assistent einschließlich Surround View sowie der Abstandstempomat bereits Serie sind.
Quelle: n-tv.de
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