"Eine Zielverfehlung in einer solchen Größenordnung wäre für die Klimaschutzpolitik Deutschlands ein erheblicher Rückschlag", heißt es der Zeitung zufolge in einem ihr vorliegenden Ministeriumspapier. Im Projektionsbericht 2017 der Bundesregierung gehen Experten von einem Korridor zwischen 33,7 und 37,5 Prozent aus. Vor einem Jahr noch ging die Regierung von einem Wert zwischen 37 und 40 Prozent aus.
Dem "SZ"-Bericht zufolge sind der Hauptgrund für die Zielverfehlung die weiterhin hohen Emissionen bei der Stromerzeugung. Zwar sei der Anteil der erneuerbaren Energien weiter gestiegen. Doch zugleich seien die Treibhausgas-Emissionen um zehn Millionen Tonnen durch Kohlekraftwerke gestiegen. Grund sei die Zunahme von Stromexporten.
Sprit- und Ölpreise tun ihr Übriges
Ein weiterer Grund für das Verfehlen der Ziele sind dem Bericht zufolge die gute wirtschaftliche Lage und das Bevölkerungswachstum. Dies schlage noch einmal mit zehn Millionen Tonnen CO2 zu Buche, heißt es in dem Bericht. Hinzu komme eine höhere Lkw-Fahrleistung, die den Diesel-Absatz steigen lasse. Wegen der günstigen Spritpreise nehme auch die Nutzung von Pkw und Kleinlastern zu. Wegen der günstigen Heizölpreise sei schließlich in der jüngeren Vergangenheit in Wohngebäuden mehr Öl als Gas verheizt worden.
In dem Bericht wiesen die Experten des Ministeriums explizit darauf hin, dass einige der Zahlen mit Unsicherheiten behaftet seien. Es heißt weiter: "Dennoch lassen sie zumindest die Gefahr einer deutlich größeren Klimaschutzlücke in 2020 plausibel erscheinen." Die Beamten weisen darauf hin, dass ein Verfehlen der Ziele für das "internationale Ansehen Deutschlands als Klimaschutzvorreiter verheerend" sei.
Quelle: n-tv.de
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