Wie der Polizeichef von San Bernardino, Jarrod Burguan, mitteilte, handelt es sich bei den mutmaßlichen Schützen um den US-Bürger Syed Farook und dessen 27-jährige Frau Tashfeen Malik. Farook arbeitete demnach als Umweltexperte für die Gesundheitsbehörde der Stadt, deren Mitarbeiter zu der Weihnachtsfeier versammelt waren.
Das Ehepaar entkam zunächst in einem Geländewagen und lieferte sich später eine heftige Schießerei mit der Polizei, bei der hunderte Kugeln abgefeuert wurden. Laut Burguan führten Farook und Malik mehr als 1600 Schuss Munition mit sich. Im Haus des Paares fanden die Ermittler rund 5000 weitere Schuss Munition und zwölf Rohrbomben. Außerdem seien Werkzeuge zum Bombenbau sichergestellt worden. "Sie waren ausgerüstet", sagte Burguan. "Sie hätten eine weitere Attacke verüben können. Wir haben sie abgefangen, bevor das passieren konnte."
US-Präsident Barack Obama sagte am Donnerstag bei einem Treffen mit seinem Nationalen Sicherheitsrat im Weißen Haus, dass das Motiv der Täter noch nicht bekannt sei. "Es ist möglich, dass dies im Zusammenhang mit Terrorismus steht", sagte er. Ebenso sei ein Streit am Arbeitsplatz als Auslöser möglich.
Farook hatte an der Weihnachtsfeier seiner Kollegen teilgenommen, verließ diese aber offenbar nach einem Streit. Später kehrte er mit Malik zurück, bewaffnet mit Schnellfeuergewehren und halbautomatischen Handfeuerwaffen. Die Waffen seien legal erworben worden, sagte Burguan. Die Tat sei offenbar "zu einem gewissen Grad geplant" gewesen.
Farook wurde als gläubiger Muslim beschrieben, der aber nie als Fanatiker aufgefallen sei. Seine in Pakistan geborene Frau soll er im Internet kennengelernt und dann aus Saudi-Arabien zu sich geholt haben.
Der kalifornische Ableger des Rates für Amerikanisch-Islamische Beziehungen (CAIR) verurteilte die Tat. Farooks Schwager, Farhan Khan, sagte bei einer CAIR-Pressekonferenz sichtlich schockiert, er wisse nicht, was zu dem Blutbad geführt haben könnte. Dem Sender NBC News sagte er, die beiden hätten am Morgen ihre sechs Monate alte Tochter bei Farooks Mutter gelassen, weil sie angeblich einen Arzttermin hatten.
Einer Beobachtungsstelle zufolge war es bereits die 352. Schießerei in den USA in diesem Jahr, bei der mindestens vier Menschen angeschossen wurden. Obama mahnte erneut eine Verschärfung der Waffengesetze an: Es gebe "ein Muster von Massenschießereien in diesem Land, das es nirgendwo sonst auf der Welt gibt", sagte er dem Sender CBS. Der Angriff vom Mittwoch war der blutigste in den USA seit dem Amoklauf in einer Grundschule in Newtown, bei dem vor drei Jahren 20 Kinder und sechs Erwachsene getötet worden waren.
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