Bevorzugte Trump die Firma eines Gönners?

  25 Oktober 2017    Gelesen: 632
Bevorzugte Trump die Firma eines Gönners?
Nach Hurrikan "Maria" sind auf Puerto Rico immer noch Millionen Menschen ohne Strom. Eine Energiefirma soll das Netz reparieren - doch die ist nicht nur recht klein für einen solchen Auftrag, sondern gehört auch einem Großspender von Trumps Kampagne.
Ein kleines Energieunternehmen aus dem US-Bundesstaat Montana hat den Auftrag zum Wiederaufbau des Stromnetzes im US-Außengebiet Puerto Rico erhalten - und das sorgt für Argwohn. Hauptinvestor der Whitefish Energy Holdings ist nämlich Joe Colonnetta. Der Unternehmer aus Dallas gilt als einer der Großspender der Präsidentschaftskampagne von Donald Trump. Doch nicht nur das - auch die Tatsache, dass Whitefish seinen Sitz in der Heimatstadt von Trumps Innenminister Ryan Zinke hat, stößt auf Kritik.

Der Großauftrag in Puerto Rico soll US-Medienberichten zufolge ein Volumen von 300 Millionen Dollar (etwa 255 Millionen Euro) haben - und ist eigentlich eine Nummer zu groß für das mittelständische Unternehmen. Der bis dahin größte Auftrag für Whitefish war demnach 1,3 Millionen Dollar schwer. Laut "Washington Post" arbeiteten zudem am jenem Tag, an dem Hurrikan "Maria" die Insel traf, nur zwei Festangestellte für Whitefish. Einen Monat nach der Katastrophe seien 280 Beschäftigte auf der Insel für die Firma tätig. Laut der Zeitung sollen darunter viele Subunternehmer sein.

Whitfish-Sprecher Ken Luce wies dennoch umgehend den Vorwurf zurück, die Freundschaft zu Trump sei der Grund für die Vergabe des Großauftrags an Whitefish gewesen. Solche Gerüchte hätten keinerlei Grundlage, sagte er. Puerto Rico war Ende September durch den Hurrikan "Maria" massiv zerstört worden. Bis heute haben 80 Prozent der Haushalte keinen Strom. Der US-Senat bewilligte zuletzt allein für Puerto Rico 1,27 Milliarden Dollar für Lebensmittelhilfen.

Senat gibt grünes Licht für Hilfen

Zuvor hatte auch das US-Repräsentantenhaus grünes Licht für ein milliardenschweres Hilfspaket gegeben. 82 der hundert Senatoren stimmten in Washington für die Freigabe von insgesamt 36,5 Milliarden Dollar - 17 votierten dagegen. Das Repräsentantenhaus hatte die Katastrophenhilfe bereits vor knapp zwei Wochen bewilligt. Nun muss das Gesetz noch von Trump unterzeichnet werden.

Die Vorlage sieht neben den erwähnten Finanzhilfen für Puerto Rico auch 576 Millionen Dollar für Gebiete vor, in denen zuletzt schwere Waldbrände gewütet hatten - insbesondere im Bundesstaat Kalifornien. Insgesamt sollen 18,7 Milliarden Dollar an die US-Katastrophenschutzbehörde Fema gehen und 16 Milliarden Dollar an das nationale Hochwasserversicherungsprogramm.

Quelle: n-tv.de

Tags:


Newsticker