Die Opposition hatte zu einem Boykott der zweiten Abstimmung aufgerufen, weswegen ein Sieg von Kenyatta als sicher galt. Experten zeigten sich jedoch besorgt wegen der niedrigen Beteiligung. “Wenn die Gerichte die Wahl nicht annullieren, wird Kenyatta ohne klares Mandat weitermachen müssen”, sagte Analyst Murithi Mutiga von der International Crisis Group, die Konflikte beobachtet. “Odinga wird eine Proteststrategie verfolgen, deren Erfolgschancen unter diesen Bedingungen nicht sehr groß sind.”
Die erste Abstimmung war wegen Regelverstößen der Wahlkommission für ungültig erklärt worden. Seitdem sind bei Zusammenstößen etwa 50 Menschen getötet worden, meist durch die Sicherheitskräfte. Den Behörden zufolge wurden Donnerstag und Freitag fünf Menschen von der Polizei erschossen. Die Krise wird in der Region mit Sorge verfolgt, da Kenia dort eine zentrale Rolle beim Handel spielt. Im Westen gilt das Land zudem als Bollwerk gegen radikal-islamische Gruppen in Somalia.
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