Traian Basescu, der dafür bekannt ist, diesen Konflikt immer anzuheizen, erinnerte die Moldauer erneut daran, dass sie Rumänen seien und in Rumänien leben müssten. Die Republik Moldau sei hingegen ein Anachronismus, von dem man sich bereits im kommenden Jahr verabschieden solle, wenn das Parlament neu gewählt wird.
Der ehemalige Sicherheitsminister Moldawiens, Anatol Plugaru, sagte, dass die Umsetzung des Szenarios zur Vereinigung beider Länder im kommenden Jahr nicht auszuschließen sei. Denn die Behörden in Moldawien seien seit langem rumänisch, zumindest die Anführer der Regierung und des Parlaments hätten rumänische Pässe. Falls die Mehrheit im neuen moldawischen Parlament prorumänisch sein wird, wird sie wohl für die Vereinigung mit Rumänien und also für den Beitritt zur Nato stimmen. Dabei wollen laut Plugaru 80 Prozent der Bevölkerung weder nach Rumänien noch in die Nato.
Wie der moldawische Sicherheitsexperte Waleri Ostalep sagte, ist die Aussicht eines Beitritts Moldawiens zu Rumänien in nächster Zeit unwahrscheinlich. Die Partei Basescus werde nicht die benötigten sechs Prozent bekommen, um ins Parlament einzuziehen. Allerdings könnten andere prorumänische Parteien den Sprung ins Parlament schaffen. Dennoch würden nicht alle Parteien während des Wahlkampfes ihre politische Ausrichtung offenlegen, weil das Volk das nicht verstünde.
So hatte die Vorsitzende der Partei „Aktion und Solidarität“, Maia Sandu, früher erklärt, dass sie bereit sei, für die Vereinigung mit Rumänien zu stimmen, doch wurde diese Idee aus dem Programm der Partei gestrichen. Laut dem Experten Ostalep werde es zu Protesten unter dem Volk kommen, falls der Versuch der Vereinigung mit Rumänien unternommen wird.
Jedenfalls sind die meisten Einwohner Moldawiens gegen die Vereinigung, halten sich für Moldauer und wollen in der Republik Moldau leben. Dennoch wird im Land sehr viel unternommen, um den Status quo zu ändern. Vor wenigen Tagen wies das Verfassungsgericht darauf hin, dass die Amtssprache im Lande nicht moldawisch, sondern rumänisch sein muss. Jetzt soll das Parlament darüber abstimmen. Die Wahlergebnisse würden zeigen, ob die Abgeordneten bereit sind, nicht nur die Amtssprache, sondern auch die Bezeichnung des Landes zu ändern.
Quelle:sputnik.de
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