Der Studie zufolge verschlechterte sich vor allem in den westdeutschen Großstädten die Kassenlage. 6 von 10 Großstädten in den alten Bundesländern mussten zusätzliche Kredite aufnehmen, die Gesamtverschuldung stieg um 1,7 Prozent. In Ostdeutschland schafften hingegen 7 der 9 Großstädte einen Schuldenabbau, die Gesamtverschuldung nahm um 5,1 Prozent ab.
Vor allem in Nordrhein-Westfalen ist die Haushaltslage der Großstädte häufig desaströs. 15 der 20 am stärksten verschuldeten Großstädte liegen im bevölkerungsreichsten Bundesland. Die höchste Pro-Kopf-Verschuldung hatte 2016 Oberhausen mit 9680 Euro Schulden pro Einwohner. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Ruhrgebietsstadt den Schuldenstand aber um 112 Euro pro Kopf reduzieren.
Braunschweig hat die wenigsten Schulden
Auf Platz zwei folgte Mülheim an der Ruhr, wo sich der Schuldenstand mit über 600 Euro pro Kopf auf 9163 Euro erhöhte. Am drittstärksten ist Saarbrücken mit 8825 Euro pro Kopf verschuldet. Die saarländische Landeshauptstadt konnte ihre Verschuldung allerdings binnen drei Jahren um mehr als 2300 Euro pro Kopf verringern, 2013 war Saarbrücken noch klarer Schuldenspitzenreiter.
Am geringsten ist Braunschweig mit 453 Euro pro Einwohner verschuldet. Es folgen Wolfsburg mit 910 Euro pro Kopf und Jena mit 981 pro Kopf. Allerdings stieg sowohl in Braunschweig als auch in Wolfsburg die Pro-Kopf-Verschuldung.
2015 war den Großstädten noch ein Abbau der Gesamtverschuldung um 0,4 Prozent gelungen. Laut Ernst & Young lebten einige Städte zwar in der Vergangenheit über ihre Verhältnisse, hatten Pech mit Finanzanlagen gehabt oder in Nordrhein-Westfalen den Wegfall von Millionendividenden der Energieversorger zu verkraften. Im Wesentlichen sei der aktuelle Anstieg der Verschuldung aber mit dem massiven Anstieg der Sozialausgaben zu erklären, die allein im Jahr 2016 um zehn Prozent auf 59 Milliarden Euro gestiegen seien.
Quelle: n-tv.de
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