Pentagon streut Rücktrittsappell an Trump

  17 November 2017    Gelesen: 515
Pentagon streut Rücktrittsappell an Trump
"Donald Trump: Leg' das Präsidentenamt nieder!", fordert ein Kalifornier auf Twitter - und bringt es damit zu schneller Bekanntheit. Denn es ist ausgerechnet das US-Verteidigungsministerium, das seine Botschaft weiter verbreitet - an immerhin 5,2 Millionen Follower.
An Rücktrittsforderungen mangelt es knapp ein Jahr nach Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump nicht: Allein schon am Tag seiner Vereidigung am 20. Januar forderten die Initiatoren einer Online-Petition, Trump möge direkt wieder seinen Hut nehmen. Der frühere Vize-Präsident Al Gore fasste sich im August kurz: "Resign" ("Treten Sie zurück!"), sagte er in einem Interview an Trump gerichtet. Und auf Twitter erfreut sich der Hashtag #ImpeachTrump ("Enthebt Trump seines Amtes!") nach wie vor großer Beliebtheit.

Dass allerdings das Pentagon eine Rücktrittforderung weiterverbreitet - das ist neu. Was war passiert? In der Twitterbotschaft schreibt der Nutzer Proud Resister: "Die Lösung ist einfach: Roy Moore: Zieh' Dich aus dem Rennen zurück. Al Franken: Scheide aus dem Kongress aus. Donald Trump: Leg' das Präsidentenamt nieder!" Zur Erklärung: Gegen den republikanischen Senatskandidaten Roy Moore und den demokratischen Senator Al Franken gibt es derzeit Belästigungsvorwürfe. Auch gegen Trump gab es in der Vergangenheit Anschuldigungen.

Entsprechend groß war die Aufregung, als das US-Verteidigungsministerium den Tweet des Nutzers teilte - versehentlich, wie ein Pentagonsprecher später erklärte. Man befürworte den Inhalt des Tweets von Proud Resister keineswegs. Vielmehr habe ein Mitarbeiter der Behörde mit Administratorrechten für das Twitterkonto einen Fehler gemacht. Als er seinen Fauxpas bemerkte, habe er die Nachricht sofort gelöscht. Trotzdem ist die ganze Sache einigermaßen unangenehm fürs Ministerium - denn der Account hat immerhin 5,2 Millionen Follower.

Unklar ist, wie der Mitarbeiter versehentlich eine Botschaft teilen konnte, die weder direkt ans Pentagon, noch an Trump gerichtet war. Wer auf das Twitter-Profil von Proud Resister klickt, kann zudem unschwer erkennen, dass der Nutzer kein Fan des amtierenden Präsidenten ist. Auf seinem Account teilt der Mann aus Kalifornien unübersehbar das Bild einer Kampagne gegen Trump - und den Link zur Petition DemandImpeachmentNow.com. Er selbst hat sich übrigens nicht noch einmal zu seiner unerwarteten Korrespondenz mit dem Ministerium geäußert. Stattdessen verteilt er weiter unermüdlich verbale Breitseiten gegen Trump.

Ein Jahr nach seiner Wahl sind Trumps Zustimmungswerte auf einem historischen Tief angelangt. Eine jüngste Umfrage für den Sender CNN besagt, dass nur noch 36 Prozent der US-Bürger mit Trumps Amtsführung einverstanden sind. Das ist sein niedrigster Wert in den CNN-Umfragen seit seinem Amtsantritt im Januar. Kein US-Präsident seit sieben Jahrzehnten hat in einer solch frühen Phase seiner Amtszeit derart schlecht in Umfragen abgeschnitten.


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