"Wir sind erleichtert, dass die Industrieländer hier nachgegeben haben. Der Fonds ist gerade für die ärmeren Länder sehr wichtig, um sich gegen Dürren, Überschwemmungen oder Unwetterkatastrophen zu schützen", sagte Jan Kowalzig von der Organisation Oxfam. Die Konferenz dauerte auch am Samstagmorgen noch an, es waren jedoch die wichtigsten Themen durchs Plenum gekommen. Ursprünglich sollte die Konferenz am Freitag enden.
Die Delegierten hatten in den Konferenztagen zudem eine umfangreiche Textsammlung erstellt, aus der im kommenden Jahr das Regelwerk zum Pariser Klimaschutzabkommen entstehen soll. Dies ist unter anderem nötig, damit eine Tonne Kohlendioxid-Minderung in allen Ländern mit gleichem Maßstab gemessen wird. Das Regelwerk soll auf der nächsten Klimakonferenz Ende 2018 im polnischen Kattowitz beschlossen werden.
Zudem gibt es nun neben den direkten Verhandlungen den sogenannten Talanoa-Dialog, der helfen soll, die noch zu geringen Klimaschutzaktivitäten der Länder zu erhöhen. Das Wort Talanoa bedeute auf Fidschi eine Versammlung, in der Wissen ausgetauscht und Vertrauen aufgebaut wird, um weise Entscheidungen zu treffen.
Umweltpolitisches Signal nach Berlin
Als besonderer Erfolg galt in Bonn auch, dass erstmals ein gemeinsames Arbeitsprogramm zu Landwirtschaft und Klimawandel in die politische Agenda aufgenommen wurde. Die Landwirtschaft ist einerseits extrem vom Klimawandel betroffen, so dass eine Anpassung an die Erderwärmung nötig ist. Andererseits ist sie auch für einen großen Teil der Treibhausgase verantwortlich.
Die Klimakonferenz der Vereinten Nationen war nach Ansicht der Organisation Germanwatch auch ein wichtiger Fingerzeig für die Jamaika-Sondierungsgespräche in Berlin. "Deutschland droht beim Klimaschutz international den Anschluss zu verlieren", warnte der Vorsitzende Klaus Milke.
Quelle: n-tv.de
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