Piñera gewinnt - muss aber in die Stichwahl

  20 November 2017    Gelesen: 542
Piñera gewinnt - muss aber in die Stichwahl
Der konservative Unternehmer Sebastián Piñera hat die Präsidentschaftswahl in Chile gewonnen, die absolute Mehrheit aber verfehlt. Mitte Dezember muss der ehemalige Präsident des Landes in die Stichwahl.
Sebastián Piñera hat die Präsidentschaftswahl in Chile nach ersten Hochrechnungen klar gewonnen: Nach Auszählung von 82 Prozent der Stimmen erreichte der 67-Jährige knapp 37 Prozent. Für Alejandro Guillier, den Bewerber der Allianz von Sozialisten, Sozialdemokraten und Kommunisten, votierten demnach 22,6 Prozent. Piñera hat damit die absolute Mehrheit verfehlt. Zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen wird es am 17. Dezember zu einer Stichwahl kommen.

Die Journalistin Beatriz Sánchez, Kandidatin der linken Koalition "Frente Amplio", folgte den Hochrechnungen zufolge auf Platz drei überraschend dicht hinter Guillier mit 20,3 Prozent. Der rechtsextreme Kandidat José Antonio Kast, der die Regierung des Diktators Augusto Pinochet lobt, erreichte mit 7,9 Prozent den vierten Platz.

Insgesamt waren 14,3 Millionen Menschen zur Wahl aufgerufen, die Beteiligung lag bei knapp 50 Prozent. Es wurden auch alle 155 Abgeordneten und die Hälfte der 50 Senatoren im Parlament neu gewählt. Nach der vorläufigen Auszählung wird kein politisches Lager eine absolute Mehrheit im Parlament erreichen.

Piñera - milliardenschwerer Unternehmer und Gründer der "Bancard"-Holding - war bereits von 2011 bis 2014 Präsident Chiles. Der Sieg ist für ihn ein erstaunliches Comeback: Die Chilenen spotteten über peinliche Versprecher, dazu kamen Skandale aus der Vergangenheit.

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