Tesla verbrennt viel Geld

  22 November 2017    Gelesen: 1025
Tesla verbrennt viel Geld
Mit der Herstellung von Autos hapert es, doch Tesla-Gründer Musk präsentiert eine Vision nach der anderen. Die Börse feiert, während die Reserven des Unternehmens rapide zusammenschmelzen.
Das muss man Tesla-Gründer Elon Musk lassen: Er liefert zuverlässig neue Visionen, auch wenn es mit der versprochenen Massenproduktion von Elektro-Autos noch nicht so recht klappt. So beeindruckend seine Ankündigungen auch klingen, mindestens ebenso beeindruckend ist, wie schnell die Barmittel des Elektro-Pioniers schwinden. Die Finanznachrichtenagentur Bloomberg hat ausgerechnet, dass Tesla in den vergangenen zwölf Monaten 8000 Dollar Cash pro Minute verbrannt hat - das sind 480.000 Dollar pro Stunde.

Wenn das in der Geschwindigkeit weitergeht, sind die Bargeldreserven demnach Anfang August aufgebraucht. Es ist aber durchaus wahrscheinlich, dass sich dieses Tempo verlangsamt. Denn Tesla ist dabei, die Produktion des Model 3 hochzufahren - und damit die Einnahmen zu steigern.

Hier ist noch jede Menge Luft nach oben. Eigentlich sollten Ende des Jahres wöchentlich 5000 Model 3 vom Band laufen. Im dritten Quartal baute Tesla allerdings nur 260 Autos des Mittelkassemodells, mit dem das Unternehmen auf den Massenmarkt vordringen will. Die Marke von 5000 Wagen soll nun im kommenden Frühjahr erreicht werden. Tesla liegen mehr als 450.000 unverbindliche Reservierungen für das 35.000 Dollar teure Auto vor, die Vorbesteller werden aber noch einige Zeit warten müssen.

Tesla ist wertvoller als Ford

Das heißt: Teslas Geldreserven schwinden auch weiterhin rapide. Doch Musk wäre nicht Musk, wenn er nicht eine Idee hätte. Und so fachte er den Enthusiasmus um seine Firma mit der Ankündigung an, bald einen leistungsfähigen E-LKW und einen superschnellen Roadster zu bauen. Besonders kreativ: Wer zu den ersten 1000 Besitzern des Sportwagens gehören will, soll den Kaufpreis von 250.000 Dollar vorab bezahlen - auch wenn es bis mindestens 2020 dauert, bis der Flitzer ausgeliefert wird. Die danach zu produzierenden Roadster sollen 200.000 Dollar kosten. Vorbestellungen erfordern eine Anzahlung von 50.000 Dollar.

Angesichts des Hypes um Tesla sollte es nicht überraschen, wenn viele Kunden dazu bereit wären. "Bei Musk muss man ja auch sehen, dass er es sehr geschickt schafft, das nächste Feuerwerk zu zünden, um über die aktuellen Probleme hinwegzutäuschen", sagte Branchenexperte Axel Schmidt von der Unternehmensberatung Accenture.

An der Börse wird Musk jedenfalls weiter gefeiert. Tesla ist dort trotz der jüngsten Rückschläge 53 Milliarden Dollar wert, während Ford auf eine Marktkapitalisierung - das ist die Anzahl der Aktien multipliziert mit dem aktuellen Kurs - in Höhe von 48 Milliarden Dollar kommt. Zur Einordnung: Ford ist 100 Jahre älter als Tesla, verkauft viel mehr Autos und verdient im Gegensatz zum Elektroauto-Hersteller Geld.

Quelle: n-tv.de

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