Die nationale Behörde für Katastrophenmanagement schrieb auf Facebook, der Asche-Ausstoß am Mount Agung sei gelegentlich begleitet von "explosiven Eruptionen" und einem "schwachen Dröhngeräusch". Nachts würden zunehmend Feuerstrahlen beobachtet. "Das deutet darauf hin, dass die Gefahr eines größeren Ausbruchs droht."
Der Agung stößt seit einigen Tagen eine Rauch- und Aschewolke aus, am Montag stieg die Wolke 3400 Meter in den Himmel hinauf. 25.000 Anwohner harren in Notunterkünften aus. Die Zahl der Evakuierten werde aber nun vermutlich steigen, sagte der Sprecher der Katastrophenschutzbehörde, Sutopo Purwo Nugroho. Er forderte die Menschen auf, Ruhe zu bewahren.
Flughafen in Denpasar geschlossen
Der Vulkan Agung liegt 75 Kilometer vom beliebten Urlaubsort Kuta entfernt. Bali lockt jedes Jahr Millionen von Touristen aus aller Welt an. Im Flugverkehr kam es bereits am Wochenende zu Ausfällen und Verspätungen. Am Montag wurde der Flughafen in der Inselhauptstadt Denpasar geschlossen. Flughafenmanager Yanus Suorayogi sagte, es müsse sichergestellt sein, dass auf den Start- und Landebahnen keine Asche liege. Die Schließung werde zehntausende Passagiere betreffen.
Der Flughafen auf der ebenfalls bei Urlaubern beliebten Insel Lombok östlich von Bali war am Sonntagnachmittag geschlossen worden, öffnete aber am Morgen wieder. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes war auch der Flughafen von Surabaya auf der Insel Java geöffnet. Der Flughafen von Denpasar solle zunächst bis Dienstag um sieben Uhr Ortszeit geschlossen bleiben, erklärte das Ministerium. Abhängig von der Wanderung der Aschewolke müsse jedoch mit weiteren Sperrungen von Flughäfen und mit Flugstreichungen gerechnet werden.
Das Auswärtige Amt riet Reisenden, sich rechtzeitig mit ihren Fluggesellschaften und Reiseanbietern in Verbindung zu setzen. Außerdem sei es ratsam, ausreichend Bargeld und gegebenfalls Medikamente mitzuführen.
Beim bislang letzten Ausbruch des Vulkans Agung waren 1963 knapp 1600 Menschen ums Leben gekommen. Im September war der Vulkan wieder aktiv geworden, schon damals wurde die höchste Warnstufe ausgerufen. 140.000 Menschen im Umkreis des Vulkans wurden in Sicherheit gebracht. Ende Oktober nahm die Aktivität des Agung wieder ab, die Warnstufe wurde auf das zweithöchste Level herabgesetzt. Viele Menschen kehrten in ihre Häuser zurück.
Quelle : spiegel.de
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