"Ich habe Dokumente über ethnische Säuberungen durch Armenien gefunden" - Französischer Historiker (INTERVIEW)

  03 Dezember 2017    Gelesen: 3779
"Ich habe Dokumente über ethnische Säuberungen durch Armenien gefunden" - Französischer Historiker (INTERVIEW)
Maxime Gauin ist ein französischer Historiker. Derzeit arbeitet er am Eurasischen Forschungszentrum in der Türkei. Weil er den s.g ``Völkermord an den Armeniern 1915`` bestreitet, wird er aus diesem Grund von der armenischen Lobby angegriffen.
Maxim Gauin reichte Klage gegen den Autor Samuel Tilbiani, Chefredakteur der Armenews-Website in Frankreich, und Ara Toranyan, einen ehemaligen Sprecher der Terrororganisation ASALA, ein, weil gegen ihn Beleidigungs-und Verleumdungskampagne seitens dieser Menschen durchgeführt wurde. Der Grund ist, dass der Historiker die Ereignisse von 1915 als "Völkermord" nicht anerkennt hatte und wurden deswegen auf der Armenews-Website beleidigende und diffamierende Artikel über ihn veröffentlicht werden. Der Autor dieser Artikel, Samuel Tilbian, ist ein Bewunderer des ASALA-Terroristen Melkonyan, der in Karabach kämpfte und anti-aserbaidschanische Artikel schrieb.

In einem Interview mit AzVision.az sprach Maxim Gauin über einige interessante Momente in seinem Kampf gegen die Armenier.

- Zu welchen Themen gehören Ihre Forschungsarbeiten?

- Das Hauptthema meiner Forschung sind die Beziehungen zwischen der Französischen Republik und den armenischen Komitees in der Zeit von 1918 bis 1923 sowie die türkisch-französischen Beziehungen von der osmanischen Zeit bis zur Gegenwart

- Wie sind Sie auf die Antithesen gekommen, die der armenischen Bewertung widersprechen?

- Ich betrachte meine Position nicht als anti-armenische Bewertung. Ich führe Kampf gegen armenischen Nationalisten durch. Im Laufe ihrer Geschichte haben sie ihre Bürger dem Terrorismus ausgesetzt. Als Beispiel kann ich auf den Mord an dem Bürgermeister von Van, dem Unterstützer der Union und der Fortschrittspartei Bedros Kapamaci im Jahre 1912, hinweisen. Vicken Tcharkhutian nahm gewaltsam Geld von amerikanischen Armeniern zugunsten von ASALA. Wenn Sie sich die neuesten Beispiele ansehen, wissen Sie, dass die armenische Regierung mit Wahlbetrug an der Macht geblieben ist. Im Jahr 2008 wurden 10 Demonstranten, die diesen Betrug verurteilten, von der Polizei kaltblütig erschossen. Soweit es mich betrifft, bin ich völlig neutral und begründe meine Position mit archivarischen Fakten so gut wie möglich. Gleichzeitig sehe und betone ich die Ungerechtigkeit gegenüber Aserbaidschanern und Türken, nicht als Historiker, sondern als Bürger.

Was passierte in den frühen Phasen des Kampfes mit Armeniern?

- Es ist nicht nur der Kampf gegen die Deutungshoheit dieser armenischen Lobby, sondern auch gegen Extremisten, die seiner Nation schaden. Die erste Stufe war die Beledigung, der ich 2008 in Leon, Villorban gegenüberstand. Ich wurde mit denen verglichen, die Juden ins Lager Auschwitz schickten, als ich mich an die historischen Fakten über die "Armenische Revolutionäre Föderation" und Argumente, die dem "armenischen Genozid" widersprachen, erinnerte. Ich habe genau die Person verfolgt, die mich beleidigt hat. Das Gericht von Leon hat ihn 2010 bestraft. 2010 komplettierte mein Stuidum ich mit dem Master in Moderner Geschichte. Seitdem haben meine wissenschaftlichen Veröffentlichungen in Zeitungen, insbesondere in israelischen Medien, den Hass der Extremisten auf mich gezogen.

- Mit der Zeit wird Armeniens Geschichtsfälschung auf der ganzen Welt klar diskutiert. Welche Aspekte lenken Ihre Aufmerksamkeit in diese Richtung?

Man muss betonen, dass sie nicht generell "Armenier" sind, sondern Menschen, die politische Strukturen sind und denen, die ihnen nahe stehen. Als Ergebnis meiner Forschung konnte ich folgende Fälschungen enthüllen:

a) Frankreich wird für seinen Verrat an Armenien während der Invasion von Adana, Gaziantep usw. verantwortlich gemacht. Und die Türkei wird für die Deportation und sogar das Töten von Armeniern verantwortlich gemacht. Tatsächlich verrieten nationalistische armenische Komitees Frankreich. Sie machten Ansprüche geltend, um das französische Mandat zu unterstützen, aber in Wirklichkeit suchten sie amerikanische oder britische Vormundschaft für die Gründung "Armeniens, das sich von Karabach bis Mersin erstreckt". Diese nationalistischen Tendenzen führten Ende 1921 zu der Massenumsiedlung von Armeniern aus der Region. Besonders möchte ich die Türken erinnern, die 1919 und 1920 getötet wurden.

b) Die Türken wurden 1922 für die Verbrennung von Izmir verantwortlich gemacht. Das ist völlig absurd. Tatsächlich erkannte ein griechischer Befehlshaber, der mehrere Städte und Dörfer in Westanatolien verbrannte, dass er in Izmir nicht in der Lage war, diese Aufgabe zu erfüllen, und übertrug diese Aufgabe den armenischen Nationalisten, die bereit waren, alles zu zerstören, was den Türken gehörte.

c) Die von den Armeniern gegen die Türken von 1918 bis 1920 betriebene ethnische Säuberungspolitik wurde vertuscht. Ich fand Dokumente aus amerikanischen und französischen Archiven, die Massenschlachtungen und Verbannungen beschreiben. Außerdem fand ich die Erinnerungen, die ins Französisch übersetzt wurden und von Ruben Ter Minasyan, dem damaligen Innenminister Armeniens, geschrieben. Minasyan war verantwortlich für die Massaker und Depotationen, die in diesen Jahren stattfanden. Übersetzer übersetzten jedoch nicht den Teil des Dokuments, der die 1920er Jahre umfassen, und es ist zu schwierig, die ursprüngliche Version auf Armenisch zu erhalten.

Dokumente aus dem Osmanischen Reich, Deutschland etc. wurden ebenfalls absichtlich verfälsct. Zum Beispiel wird ein Telegramm von Innenminister Telat Pascha am 29. August 1915 als Beweis für "armenischen Genozid" präsentiert. Tatsächlich ging es in dem Dokument um den Schutz von neu emigrierten osmanischen Armenier und die Bestrafung von Menschen, die Angriffe auf Armenier ausübten.

- Vor kurzem waren Sie in einem Verfahren gegen Ara Toranian, den Chef des politischen Zweiges der ASALA in Frankreich von 1976 bis 1983, gegenwärtig Co-Vorsitzender des Koordinationsrates der armenischen Vereinigungen Frankreichs und Redakteur der monatlichen Les Nouvelles d 'Arménie Magazin und Samuel Tilbian, Schatzmeister der Föderation der armenischen Vereinigungen in Rhône-Alpes (Region Lyon) beteiligt. Was sind die Gründe für Ihre Klagen?

- Sie haben mich mit denen verglichen, die den jüdischen Holocaust leugnen. Das ist peinlich. Außerdem hat Tilbiyan mich als "Faschist" bezeichnet und mit den Nazis verglichen. Es ist schrecklich.

- War das Gerichtsverfahren zufriedenstellend? Könnte der Ruf der Toranier in Frankreich die endgültige Entscheidung des Gerichts beeinflussen? Vertrauen Sie auf das Justizsystem Ihres Landes?

- Obwohl die endgültige Entscheidung des Gerichts am 28. November getroffen wurde, habe ich den Text des Urteils noch nicht erhalten. Das Gericht hat den ähnlichen Fall 2010 in Lyon geprüft; Sirma Oran-Martz gegen Laurent Leylekian Fall wurde auch in 2013-2014 Jahren in Paris berücksichtigt; unter Berücksichtigung dieser Präzedenzfälle kann ich nicht verstehen, wie eine andere Entscheidung getroffen wurde. Außerdem gibt es ein Beispiel für den Fall Perinçek gegen die Schweiz des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR). Ich berufe mich auf die Entscheidung des Berufungsgerichts.

- In Frankreich betreibt die armenische Lobby umfangreiche Propaganda gegen Aserbaidschan und versucht, ein negatives Bild über unser Land zu schaffen. Was macht die armenische Lobby in Frankreich so stark?

- Einer der Hauptgründe für die Macht des armenischen Nationalismus ist die Passivität der Türken. Das Bildungsniveau der Kinder türkischer Migranten ist sehr schlecht. Man kann selten einem türkischen Migranten begegnen, der sich fließend auf Französisch spricht. Welche Art von politischer Aktivität können Sie mit den Arbeitern, Kebabverkäufern, die schlechte Französischkenntnisse haben und nicht an Politik interessiert sind, realisieren? Aserbaidschaner, die in Frankreich leben, sind besser ausgebildet und besser organisiert, aber sie bilden die Minderheit.

Adil
Interview auf französisch erschien auf fr.azvision.az

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