Ein Polizeisprecher sagte, während der Demonstration seien zwei israelische Fahnen verbrannt worden. Die vom Veranstalter beendete Kundgebung vor der US-Botschaft am Brandenburger Tor sei "überwiegend störungsfrei" verlaufen. Verletzte habe es nicht gegeben. Die Demonstranten schwenkten palästinensische, türkische und syrische Flaggen. Die Stimmung war aufgeheizt, teils waren antisemitische Parolen zu hören.
Trump hatte am Mittwoch mit der jahrzehntelangen Nahostpolitik seines Landes gebrochen und Jerusalem offiziell als Hauptstadt Israels anerkannt. Er wies das Außenministerium an, sofort mit den Vorbereitungen für den Umzug der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu beginnen. Im Westjordanland und im Gazastreifen sowie in zahlreichen arabischen Hauptstädten, aber auch in Iran, der Türkei, Afghanistan, Pakistan, Indonesien und Malaysia gingen Tausende Menschen gegen Trumps Entscheidung auf die Straße.
Der endgültige Status von Jerusalem ist einer der größten Streitpunkte im Nahostkonflikt. Die Palästinenser beanspruchen den 1967 von Israel besetzten und 1980 annektierten Ostteil Jerusalems als künftige Hauptstadt ihres angestrebten eigenen Staates. Innerhalb der Uno bestand bislang Einigkeit, dass der Status der Stadt in Friedensgesprächen zwischen Israelis und Palästinensern geklärt werden müsse.
spiegel.de
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