Es sei "gehörig was faul" im Staatskonzern Bahn, sagte Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer dem Blatt. Es räche sich jetzt, dass die Bahn "in Prestigeprojekte und Weltkonzernambitionen investiert" und dabei ihr Kerngeschäft vernachlässige, "Menschen in Deutschland günstig, komfortabel und verlässlich von A nach B zu transportieren", sagte Krischer. Statt einzelne Hochgeschwindigkeitsstrecken und unterirdische Bahnhöfe brauche die Bahn "Investitionen in Alltagsinfrastruktur für mehr Verlässlichkeit".
Die neue ICE-Strecke hatte in den vergangenen Wochen mit einer Pannenserie für Schlagzeilen gesorgt. Bereits bei der Eröffnung der Fernstrecke blieb einer von zwei Sonderzügen liegen. Auch am ersten regulären Betriebstag kam es bereits zu Verspätungen.
Die Planung und Umsetzung der Schnellfahrstrecke ist die größte Fahrplanumstellung der vergangenen Jahrzehnte - beschlossen wurde der Bau der Schnellfahrstrecke 1991. Jeder dritte Fernzug bundesweit musste angepasst werden.
Auf den 623 Kilometern zwischen Berlin und München über Erfurt fahren die ICE-Züge mit bis zu Tempo 300. Zuletzt wurde der 107 Kilometer lange Abschnitt von Erfurt nach Ebensfeld in Oberfranken gebaut. Der Neu- und Ausbau der Gesamtstrecke kostete rund zehn Milliarden Euro.
Quelle : spiegel.de
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