Otte: Afghanistan-Einsatz dauert noch rund fünf Jahre
Wegen der verschlechterten Sicherheitslage in Afghanistan hatte die Nato erst vor wenigen Tagen nach längerer Diskussion beschlossen, im kommenden Jahr in praktisch unveränderter Stärke von etwa 12.000 Soldaten in ganz Afghanistan zu bleiben. Ursprünglich sollten sich die internationalen Truppen im Laufe des kommenden Jahres aus dem Land zurückziehen.
Die Bundeswehr soll 2016 ihren Einsatz in Afghanistan sogar leicht ausweiten. Das neue Mandat mit einer Obergrenze von 980 Soldaten soll Mitte Dezember endgültig vom Bundestag verabschiedet werden. Es gilt für ein Jahr. "In Afghanistan geht es darum, das Erreichte zu sichern und auszubauen", sagte Otte AFP. Er rechne daher mit "breiter Akzeptanz" des neuen Mandats im Parlament.
Vor dem Hintergrund der ausgeweiteten und zusätzlichen Einsätze in Afghanistan, im Irak, in Mali und Syrien bekräftigte Otte zudem sein Plädoyer für eine personelle Aufstockung der Bundeswehr. "Mit mehr Personal und einer besseren finanziellen und materiellen Ausstattung könnte die Bundeswehr noch besser auf die aktuellen Krisen reagieren", sagte der CDU-Politiker.
Die Bundeswehr war im Zuge der jüngsten Reformen auf eine Stärke von rund 185.000 Soldaten verkleinert worden. Auch von der Leyen hatte vor kurzem angedeutet, angesichts der Vielzahl von Krisen über eine Aufstockung nachzudenken.