Er könne "nur in aller Bescheidenheit den Rat geben, sich diejenigen Regierungssysteme in Europa anzusehen, in denen die Regionen eine eigene Verfassung und ein großes Maß an Eigenverantwortung haben, für den Haushalt etwa, die Justiz oder das Schulwesen", sagte der deutsche EU-Kommissar weiter. "Dieses Vorbild könnte bei einer konstruktiven Debatte im Falle Kataloniens weiterhelfen."
Die EU-Kommission hält sich in der Katalonien-Frage offiziell zurück, weil es sich um eine innere Angelegenheit Spaniens handle. "Wir setzen darauf, dass der spanische Premierminister geschickt genug ist, nach den Wahlen den Gesprächsfaden mit Barcelona wiederaufzunehmen", sagte Oettinger mit Blick auf Ministerpräsident Mariano Rajoy.
Ein Ausweg aus der Krise um die Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens ist nicht in Sicht. Die Zentralregierung hatte am 27. Oktober die direkte Kontrolle über Katalonien übernommen und die Regionalregierung von Carles Puigdemont abgesetzt, nachdem das Parlament in Barcelona die Unabhängigkeit der Region erklärt hatte. Bei der von Madrid angeordneten vorgezogenen Neuwahl des katalanischen Regionalparlaments am 21. Dezember verteidigten die Unabhängigkeitsbefürworter ihre absolute Mehrheit.
Quelle: n-tv.de , chr/AFP
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