"Wir reden über circa ein Drittel der aktuellen Stärke des Verbandes. Das ist auch die große Herausforderung für die GSG9, den geeigneten Nachwuchs zu bekommen". Geeignetes Personal ist laut Fuchs nur schwer zu finden. Die Eliteeinheit ist auf Bewerbungen angewiesen. Idealerweise verfügen die Interessenten bereits über Berufserfahrung, infrage kommen ohnehin nur ausgebildete Polizisten.
Die Anforderungen sind sehr hoch. Körperliche Fitness ist dabei nur einer von mehreren Faktoren und noch nicht einmal der wichtigste, wie der Kommandeur betonte. "Charakterliche Stärke, Teamfähigkeit, große Belastbarkeit, das sind Dinge, auf die wir ganz, ganz großen Wert legen - und Stressresistenz." Ausgebildet wird die Spezialeinheit in Fertigkeiten wie Luft-Landeverfahren, Fallschirmspringen und Präzisionsschießen. Laut Bundespolizei soll die Einheit in etwa 3 bis 5 Jahren einsatzbereit sein.
Stationiert wird die Einheit wahrscheinlich in Spandau, die Entscheidung ist jedoch noch nicht endgültig gefallen. Grund für den zweiten Standort in Berlin sei die anhaltende terroristische Bedrohung. "Wenn man sich die vergleichbaren Terrorlagen anschaut europaweit, dann waren oftmals die Hauptstädte betroffen. Wir müssen uns auf jeden Fall in der Hauptstadt besser aufstellen. Die Zielrichtung ist klar: eine schnelle Reaktionsfähigkeit der GSG 9 in der Hauptstadt", sagte Fuchs.
Die GSG 9 wurde im Jahr 1972 gegründet, laut Schätzungen des Kommandeurs absolviert sie etwa 50 Einsätze pro Jahr. Die bis heute bekannteste Operation war die Erstürmung der entführten Lufthansa-Maschine Landshut in Mogadischu im Jahr 1977.
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