Frankreichs Wirtschaft gewinnt an Stärke

  30 Januar 2018    Gelesen: 1187
Frankreichs Wirtschaft gewinnt an Stärke
Lange galt Frankreich als die träge Bremse Europas. Doch nun nimmt die Wirtschaft wieder an Fahrt auf. Das Land profitiert von der brummenden Weltwirtschaft und vor allem von Unternehmen und Verbrauchern, die wieder bereit sind, mehr Geld auszugeben.  

Die französische Wirtschaft hat im Jahr 2017 an Schwung gewonnen und die höchste Wachstumsrate seit 2011 erzielt. Wie die nationale Statistikbehörde in einer ersten Schätzung berichtete, wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Frankreichs um 1,9 Prozent. Damit befindet sich die Konjunktur der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone seit über einem Jahr auf einem robusten Wachstumskurs. Ökonomen hatten mit diesem Anstieg gerechnet.


Im Jahresvergleich lag das BIP in den Monaten Oktober bis Dezember um 2,4 Prozent höher. 2016 war das französische BIP nur um 1,1 Prozent gewachsen. Die Beschleunigung markiert das Ende eines halben Jahrzehnts mit trägem Wachstum, das die Arbeitslosigkeit in der Nähe von 10 Prozent gehalten und den allgemeinen Aufschwung in Europa gebremst hat. Die am Dienstag veröffentlichten BIP-Zahlen für den Euroraum werden voraussichtlich zeigen, dass Frankreichs Aufschwung dazu beigetragen hat, das Wachstum im Währungsblock auf den höchsten Stand seit 2007 zu treiben.

Frankreich gewann im vergangenen Jahr an Fahrt, als der Rückenwind durch die steigende globale Nachfrage und die expansive Politik der Europäischen Zentralbank mit dem Vertrauensschub durch die Wahl von Emmanuel Macron zusammenfiel. Firmen und Investoren haben die Schritte des geschäftsfreundlichen Präsidenten zum Abbau von Bürokratie und Steuern begrüßt, die Ökonomen seit langem für die relative wirtschaftliche Misere des Landes verantwortlich machen. Das Wachstum wird gestützt durch mehr Investitionen von Unternehmen und durch einen vergleichsweise starken privaten Konsum.

Spaniens Wachstum wird langsamer

Auch die spanische Wirtschaft konnte im vierten Quartal 2017 ihre kräftige Dynamik beibehalten. Allerdings ging die Wachstumsrate leicht auf 0,7 Prozent zurück, wie die Statistikbehörde in einer ersten Meldung berichtete. Im dritten Quartal war die viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone um 0,8 Prozent gewachsen. Im Jahresvergleich lag das BIP um 3,1 Prozent höher. Die Daten entsprachen den Prognosen von Volkswirten.

Für das Gesamtjahr 2017 wiesen die Statistiker ein Wachstum von 3,1 Prozent aus. Die Auswirkungen der Krise um Katalonien belasten noch nicht in nennenswertem Umfang die Wirtschaft des gesamten Landes. Für die kommenden Quartale sagen Ökonomen aber eine Wachstumsverlangsamung voraus.

Quelle: n-tv.de 


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