Russischer Kampfjet bedrängt US-Aufklärer

  30 Januar 2018    Gelesen: 1052
Russischer Kampfjet bedrängt US-Aufklärer
Das hätte schiefgehen können: Bei einem Routineeinsatz über dem Schwarzen Meer kommen sich zwei Militärflugzeuge aus Russland und den USA gefährlich nahe. US-Piloten zufolge fehlen bis zur Kollision zeitweise weniger als fünf Fuß.  

Ein russischer Kampfjet hat sich über dem Schwarzen Meer einem US-Militärflugzeug im vollen Flug bis auf knapp eineinhalb Meter angenähert. Im US-Verteidigungsministerium war von einem "unsicheren Abfangmanöver" die Rede, wie der Sender CNN berichtete. Die Maschine der US-Marine befand sich demnach auf einem Aufklärungsflug.

Bei dem an dem Vorfall beteiligten US-Flugzeug handelt es sich den Angaben zufolge um einen viermotorigen Seeaufklärer vom Typ P-3 "Orion". An Bord des rund 600 Stundenkilometer schnellen Turboprop-Fliegers befinden sich üblicherweise neben den drei Piloten bis zu neun weitere Besatzungsmitglieder, die je nach Auftrag und Einsatz mittels Radar die Meeresoberfläche im Blick halten oder Sonarsignale auswerten.

Während des Aufklärungsflugs über dem Schwarzen Meer soll der russische Kampfjet sich dem US-Flugzeug bis auf weniger als fünf Fuß (1,524 Meter) angenähert haben, heißt es. Um welche Maschine es sich dabei auf russischer Seite handelte, blieb unklar. Durch das Verhalten des Kampfjets sahen sich die US-Piloten jedoch gezwungen, ihre Mission vorzeitig abzubrechen.

In der Region kommt es immer wieder zu potenziell gefährlichen Begegnungen im Luftraum. Seit der Krim-Krise und der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel fliegen neben der russischen Luftwaffe auch verschiedene Nato-Partner hier verstärkt Aufklärungs- und Überwachungseinsätze. Dabei war es erst im vergangenen November zu einem ähnlichen Vorfall gekommen, bei dem ein russischer Abfangjäger vom Typ Su-30 einem US-Seeaufklärer P-8A "Poseidon" bedrohlich nahe kam.

Tonnenschwere Kampfmaschine

Die US-Regierung sprach auch hier von einem "unprovozierten" und "unprofessionellen" Verhalten der russischen Piloten. Lebensgefährlich kann es für die Besatzungen der beteiligten Flugzeugen etwa werden, wenn eines der beiden Flugzeuge in die Wirbelschleppen der vorausfliegenden Maschine kommt und außer Kontrolle gerät. Im Fall einer unbeabsichtigten Kollision kann ein solches Flugverhalten schnell für beide Besatzungen tödlich enden.

Bei dem Vorfall im November soll der russische Kampfjet US-Berichten zufolge wenige Meter vor dem US-Aufklärer dessen Flugbahn gekreuzt und dabei seine Nachbrenner eingeschaltet haben. Dadurch sei die "Poseidon" - immerhin ein zweistrahliger Jet von fast 40 Metern Länge und einer Spannweite von knapp 38 Metern - voll in den Abgasstrahl des russischen Überschalljägers geraten. Die heftigen Turbulenzen drückten die rund 70 Tonnen schwere US-Maschine in eine unbeabsichtigte Rollbewegung, bevor die Piloten die Kontrolle wiedererlangten.

Quelle: n-tv.de


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