Ausgelassen feiern mit politischer Botschaft – so war der Karneval in Cottbus

  12 Februar 2018    Gelesen: 1319
Ausgelassen feiern mit politischer Botschaft – so war der Karneval in Cottbus
Am Sonntag fand der 27. Karneval in Cottbus statt, auf dem sich Narren aus den umliegenden Ortschaften in über 60 Wagen präsentierten. Auch die GroKo-Verhandlungen hatten in zwei Wagen ihren Narrenspiegel gefunden. Das Treiben war fröhlich und ausgelassen und endete friedlich.

Das Staatstheater in Cottbus bildete am Sonntag die Zielgerade: Zum 27. Mal fand in dem Ort der Karneval statt und Narren aus vielen umliegenden Ortschaften waren dort vertreten, um ihre Späße zu treiben, mit Süßigkeiten um sich zu werfen und in ihren bunten Wagen schließlich am Staatstheater mit großen Worten vom Präsidenten des Karneval-Verbandes Lausitz begrüßt zu werden.

Auch wenn das Publikum am Staatstheater anfangs etwas Zeit brauchte, kam es mit den fahrenden Wagen immer mehr in Fahrt und die Stimmung wurde mit der Zeit immer ausgelassener. Kein Wunder: Mädchen und Frauen schwangen das Tanzbein in vielfarbigen, glänzenden Kleidchen, Konfetti flogen von Bonbon-Hageln begleitet durch die Luft, Popcorn wurde verschleudert und natürlich fehlten auch nicht die berühmten Spreewälder Gurken, von denen sich der Autor dieses Artikels auch eine genehmigte.

Hexen, Teufel und Elfen waren ebenso vertreten wie Männer in pompösen Uniformen und Prinzen und Prinzessinnen. Eine Reihe von Narren hatte sich den Spaß erlaubt, sich als Bierflaschen zu verkleiden, eine andere Gruppe war in Teletubby-Kostümen unterwegs und auch das Sandmännchen war gekommen, die Kinder zu erfreuen. Und auch an Zeiten der DDR erinnerte in Cottbus ein einsamer Trabi aus Karton, der zur Zielgeraden tuckerte.

Selbst die großen Politiker, die sich eigentlich dringend einig werden müssten, konnten es sich nicht nehmen lassen, in Cottbus persönlich zu erscheinen: Martin Schulz präsentierte sich dort als King Kong, Angela Merkel war mit gebundenen Armen unterwegs und den Worten: „Wir schaffen das.“ Aber auch die eigenen regionalen Verfehlungen wurden durch einen schwarzen Sarg mit drei darauf thronenden Grabsteinen abgebildet: Gebietsreform, Blechen Carré 2, Regionalliga – vielleicht nächstes Jahr dann, liebes Cottbus.

Von den Spannungen, wie sie von den Medien in letzter Zeit vermehrt berichtet wurden, war auf dem Karneval nichts zu bemerken. Diesen Eindruck bestätigte später auch die Polizei. Alles in allem: Ein ausgelassenes, buntes Treiben mit einer Beinote von Politik und einer Spreewälder Gurke als Ergänzung zum gewöhnlichen Süßkram.

sputniknews


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