Die "Titanic" hat nach eigenen Angaben mit gefälschten Mails eine Falschmeldung in der "Bild"-Zeitung lanciert. Wie das Satiremagazin mitteilt, habe ein Redakteur des Blattes fingierte Mails zwischen Juso-Chef Kevin Kühnert und einem russischen Internettroll namens "Juri" an die Redaktion der "Bild" weitergegeben. "Eine anonyme Mail, zwei, drei Anrufe - und 'Bild' druckt alles, was ihnen in die Agenda passt", wird der Titanic-Mitarbeiter zitiert.
Unter der Schlagzeile "Neue Schmutzkampagne bei der SPD" hatte die "Bild" vergangene Woche eine Geschichte veröffentlicht, in der aus dem Mailverkehr zitiert wird. Die Korrespondenz erzeugt den Eindruck, Kühnert sei von einem russischen Troll kontaktiert worden, der ihm anbietet, ihn bei seiner Kampagne gegen das Zustandekommen einer neuen Großen Koalition zu unterstützen. Kühnert entgegnet in den angeblich gefälschten Mails, er sei interessiert. "Juri" macht ihm Angebote: Social Bots auf Facebook und Twitter oder eine gezielte Werbekampagne. Der Juso-Chef entscheidet sich in den Mails für eine gezielte Werbekampagne auf Facebook und Social Bots auf Twitter.
Kühnerts Sprecher hatte von Beginn an abgestritten, dass die Mails von ihm stammen, sie seien simple Fälschungen. Die SPD stellte eine Strafanzeige gegen unbekannt. Ebenfalls stieß der Bericht der "Bild" auf Skepsis, da in dem Mailverkehr fälschlicherweise die Endung "@jusos.de" verwendet wird. Kühnert und seine Vorgängerin Uekermann hatten laut "Bildblog" jedoch stets von "@spd.de" geantwortet.
Der Chefredakteur der "Bild", Julian Reichelt, hatte sich im Nachgang der Berichterstattung vehement gegen den Vorwurf gewehrt, es handele sich um Fälschungen. Die Mails seien mit "höchster Wahrscheinlichkeit" über SPD-Server geschickt worden, teilte Reichelt unter anderem bei Twitter mit. Die Titanic, die nun behauptet, sie habe die gefälschten Mails bei der "Bild" eingeschleust, kommentiert das Vorgehen des Blatts mit den Worten: "Ich kann Volkschefredakteur Julian Reichelt und seine Leute verstehen: Wie soll man solche Fälschungen erkennen, wenn man unbedingt eine Kampagne fahren will?"
Quelle: n-tv.de
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