Weitere Zeltstadt für Flüchtlinge in Leverkusen geplant

  15 Dezember 2015    Gelesen: 507
Weitere Zeltstadt für Flüchtlinge in Leverkusen geplant

Aufgrund des unverändert hohen Zustroms von Flüchtlingen will die Stadt Leverkusen eine neue Erstaufnahmeeinrichtung für weitere 800 Menschen bauen.

Die Stadt Leverkusen rechnet für das kommende Jahr mit einem unveränderten Andrang von Flüchtlingen und will daher rund 1800 Unterbringungsplätze im Jahr 2016 schaffen. In der Ratssitzung berichtete die Verwaltungsspitze am Montag den Stadtpolitikern vom aktuellen Stand der Entwicklungen. Die laufende Sitzung wurde am Nachmittag eigens für eine halbe Stunde unterbrochen, um auf Markus Märtens zu warten. Der Sozialdezernent kam direkt aus einer Konferenz der Hauptverwaltungsbeamten bei der Bezirksregierung in Köln zu genau diesem Thema. Und er plädierte im Rat ebenso wie seine Kollegen Frank Stein (Finanzen) und Andrea Deppe (Bauen) leidenschaftlich für Vorsorge, die sei dringlich, um neu eintreffenden Flüchtlingen auch künftig wenigstens ein Dach über dem Kopf bieten zu können.

Noch eine Zeltstadt

Zur allerersten Aufnahme und Vermeidung von Obdachlosigkeit will die Stadt daher nach den Erstaufnahmeeinrichtungen an der Auermühle (für 648 Menschen) und der Heinrich-Lübke-Straße (für rund 400 Personen) eine weitere Einrichtung im Auftrag des Landes bauen, die dann weitere 800 Menschen aufnehmen soll. Zwei Standorte kommen dafür in Frage und sollen alternativ untersucht werden. Es geht um Grundstücke im Innovationspark Manfort (ehemaliges Werksgelände Wuppermann) und an der Stöckenstraße in Hitdorf. Solche Zeltstätte seien allerdings nur kurzfristig zumutbar, betonte die Verwaltung. Sie seien aber unvermeidbar, da der Andrang von Flüchtlingen 2016 fortbestehen werde und die bisherigen Unterkünfte überbelastet seien und – das gilt vor allem für die Notunterkünfte an der Sandstraße und in der Görresstraße – absolut renovierungsbedürftig. Oder, wie Baudezernentin Andrea Deppe es ausdrückte: „Unter dieser Dauerbelastung machen die Gebäude schnell die Grätsche. Stellen Sie sich beispielsweise einmal vor, wie es nach ein paar Tagen in Ihrer Dusche aussieht, wenn die ohne jede Unterbrechung in Betrieb ist.“

Zeltstädte sorgen für Entlastung

Zeltstädte seien keine dauerhafte Lösung, könnten aber etwas Flexibilität ermöglichen, um Flüchtlinge beispielsweise nach ihren Herkunftsländern geordnet unterbringen und damit besser betreuen zu können, führte Märtens aus. Und Oberbürgermeister Uwe Richrath versprach, nichts unversucht zu lassen, um eine Belegung von Sporthallen zu vermeiden und auch die Halle Heinrich-Brüning-Straße im Frühjahr möglichst wieder dem Sport überlassen zu können.


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