Österreichischer Soldat erschießt Angreifer

  12 März 2018    Gelesen: 1571
Österreichischer Soldat erschießt Angreifer

Ohne Vorwarnung attackiert ein Mann einen österreichischen Soldaten, der vor der iranischen Botschafter-Residenz Wache schiebt, mit einem Messer. Noch sind die Motive des Angreifers und die Hintergründe der Tat völlig unklar.

 

Ein österreichischer Soldat hat vor der Residenz des iranischen Botschafters in Wien einen mit einem Messer bewaffneten Mann erschossen. Das sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur in der Nacht zum Montag. Der Mann habe den Soldaten des österreichischen Bundesheeres zuvor mit dem Messer angegriffen. Bei dem mutmaßlichen Angreifer handelte es sich demnach um einen 26 Jahre alten österreichischen Staatsbürger. Er sei am Sonntag kurz nach 23.30 Uhr ohne Vorwarnung auf den Wachposten vor der Residenz des iranischen Botschafters losgegangen, sagte Polizeisprecher Harald Sörös.

Der Wachposten, der vor dem Gebäude im Wiener Bezirk Hietzing alleine im Dienst gewesen sei, habe zunächst vergeblich Pfefferspray eingesetzt. Es sei zu einem kurzen Gerangel gekommen, berichtete der Sprecher. Der Soldat habe vier Schüsse aus seiner Dienstwaffe abgegeben und den Angreifer lebensgefährlich verletzt. Dieser sei am Tatort verstorben. Zu den Hintergründen der Tat konnte der Sprecher zunächst nichts sagen. "Dafür ist es noch viel zu früh." Die Polizei ordnete eine verstärkte Überwachung der diplomatischen Einrichtungen in ganz Wien an.

Soldat handelte wohl vorschriftsmäßig


Bei dem angegriffenen Soldaten handele es sich um einen 1994 geborenen, in Wien wohnhaften Tiroler, sagte der Sprecher des österreichischen Verteidigungsministeriums, Michael Bauer. Der junge Soldat habe bei dem Angriff eine Schnittwunde am linken Oberarm davongetragen und sei mit einem schweren Schock ins Krankenhaus gebracht worden.

Laut Bauer handelte der Berufssoldat vorschriftsmäßig, indem er zunächst das Pfefferspray eingesetzt habe. Erst als das nichts gebracht habe, habe er zur Dienstwaffe gegriffen. "Er hat aus jetziger Sicht alles richtig gemacht", sagte Bauer der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Erst am vergangenen Mittwoch war bei einer Messerattacke auf offener Straße in Wien eine dreiköpfige österreichische Familie lebensgefährlich verletzt worden. Der 23-Jährige mutmaßliche Täter nannte als Grund für seinen Angriff seine "schlechte, aggressive Stimmung". Der Mann sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft.

Bei der Bewachung diplomatischer Einrichtungen in Österreich durch das Bundesheer ist Bauer zufolge jeweils ein Soldat vor dem Objekt postiert, ein zweiter normalerweise im Gebäude. Im Fall der iranischen Residenz war der zweite Posten in der nächstgelegenen Polizeiinspektion untergebracht. Durchgeführt werde der Schutz solcher Gebäude ausschließlich von Berufssoldaten. Die Männer erhalten dafür eine spezielle Ausbildung und Einweisung durch die Polizei.

Die Attacke ereignete sich wenige Stunden bevor die österreichische Staats- und Regierungsspitze am Montag an den 80. Jahrestag des "Anschlusses" an Nazi-Deutschland erinnert. Beim Staatsakt in der Wiener Hofburg werden Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sprechen.

Quelle: n-tv.de 


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