Nach Giftanschlag auf Skripal – Russische Journalisten in London erhalten Drohbriefe

  13 März 2018    Gelesen: 1463
Nach Giftanschlag auf Skripal – Russische Journalisten in London erhalten Drohbriefe

Nach einem mutmaßlichen Giftanschlag auf Sergej Skripal, Ex-Agent der russischen Militäraufklärung GRU, in London erhalten russische Journalisten in Großbritannien Drohbriefe. Das teilte NTV-Reporterin Jelisaweta Gerson RIA Novosti am Montag mit.

Sie habe eine E-Mail von einer ihr nicht bekannten Person erhalten, die sich mit Bruce Fountain unterschrieben habe. „Jene, die in Russland mit der Feder arbeitet, wird letztendlich durch ein Schwert sterben. Alles Gute“, hieß es in dem Brief unter anderem.

Angaben über Drohbriefe wurden auch in der russischen Botschaft in London bestätigt, die ebenfalls einige grobe Schreiben erhalten hatte. Die Diplomaten brachten die Aktion mit der in der Presse geschürten antirussischen Kampagne in Verbindung, die „unter Vorschubleistung der britischen Behörden die Ermittler unter Druck setzt und Einwohner Großbritanniens psychologisch beeinflusst.“ „Unsere Mitbürger und Briten russischer Herkunft sind um ihre Zukunft im Land besorgt“, hieß es.

Skripal (66) und seine 33-jährige Tochter Julia waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank in der südenglischen Kleinstadt Salisbury aufgefunden und in ein Krankenhaus gebracht worden. Nach bisherigen Ermittlungen wurden die beiden Opfer eines Attentats mit Nervengift. Ihr Zustand bleibt weiterhin schwer.

Am Montag wies Russland die Äußerungen der britischen Premierministerin Theresa May über die mögliche Verwicklung Moskaus in den Giftanschlag auf Skripal als lächerlich zurück. Es handle sich um eine politische Kampagne, um die Beziehungen zwischen Moskau und London zu diskreditieren, erklärte die amtliche Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. „Das ist eine Zirkus-Nummer im britischen Parlament“, sagte sie.

Zuvor hatte May erklärt, dass Russland „höchstwahrscheinlich“ für das Attentat auf Skripal verantwortlich sei. Eine Analyse des bei dem Attentat eingesetzten Nervengases habe dies ergeben.

sputniknews


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