Die britische Regierung ist nach dem Giftgasanschlag auf den russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal zu weiteren Schritten bereit. London droht jetzt reichen Russen, die Verbindungen zu Präsident Wladimir Putin haben, in Großbritannien den Geldhahn abzudrehen.
Außenminister Boris Johnson sagte, die Behörden könnten von solchen Personen Auskunft über die Herkunft ihres Vermögens verlangen. Gegebenenfalls würden diese dann wegen Korruption zur Rechenschaft gezogen, betonte Johnson im BBC-Fernsehen.
Die Regierung in London hat wegen des Attentats auf Skripal und dessen Tochter Strafmaßnahmen gegen Russland verhängt und unter anderem 23 russische Diplomaten ausgewiesen. Auch die USA und Frankreich machen Russland für den Gift-Anschlag verantwortlich.
Kontert Moskau mit Diplomatenausweisung?
Die Regierung in Moskau weist die Vorwürfe zurück. Sie warf der britischen Regierung vor, sich einer Zusammenarbeit zur Aufklärung des Vorfalls zu verweigern. Russland kündigte im Streit mit Großbritannien an, bald britische Diplomaten des Landes zu verweisen. Man werde mit den Ausweisungen in Kürze beginnen, zitierte die Nachrichtenagentur Ria den russischen Außenminister Sergej Lawrow.
Der 66-jährige Ex-Spion Skripal und seine Tochter waren Anfang März vor einem Einkaufszentrum in Südengland bewusstlos gefunden worden. Sie kämpfen seitdem in einer Klinik um ihr Leben. Bei dem Anschlag wurde nach britischen Angaben ein Mittel aus der Gruppe der Nowitschok-Nervengifte eingesetzt, die das sowjetische Militär in den 70er und 80er Jahren entwickelt hat.
Quelle: n-tv.de
Tags: