Fall Skripal: Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die USA verurteilen Russland

  15 März 2018    Gelesen: 1409
Fall Skripal: Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die USA verurteilen Russland

In einer gemeinsamen Erklärung verurteilen Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die USA Russland im Fall Skripal. Hierin heißt es: "Wir teilen die Einschätzung des Vereinigten Königreichs, dass es keine plausible alternative Erklärung gibt."

Großbritannien sah es als erwiesen an, dass gegen Sergej Skripal und seine Tochter das Gift Nowitschok eingesetzt wurde. Der Fall löste eine diplomatische Krise zwischen Großbritannien und Russland aus. Jetzt folgen auch Deutschland, Frankreich und die USA der Regierung in London und verurteilen Russland.

Regierungssprecher Steffen Seibert teilte die gemeinsame Erklärung der Länder auf Twitter:

Es handle sich um die "erste offensive Anwendung eines solchen Nervengifts in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg". 

Der 66-jährige Sergej Skripal wurde am 4. März in Salisbury, England zusammen mit seiner Tochter Julia vergiftet. Das Vereinigte Königreich behauptete, sie seien mit dem Nervengas Nowitschok vergiftet worden, das erstmals in den 1970er-Jahren in der Sowjetunion synthetisiert wurde. 

Die britische Premierministerin beschuldigte Russland am 12. März offiziell, Skripal vergiftet zu haben, und drohte mit einer Reihe von Strafmaßnahmen, darunter die Ausweisung von 23 russischen Diplomaten am 14. März. Moskau hat die Schuld an der Vergiftung bestritten und angeboten, bei der Untersuchung zu helfen.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa nahm zum Fall Skripal wie folgt Stellung:

Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand: Dies ist eine weitere auf Provokationen basierende Informations- und politische Kampagne.

 Moskau wird als Antwort auf die Provokationen der britischen Regierung demnächst britische Diplomaten ausweisen. Dies erklärte der russische Außenminister Sergej Lawrow. Erneut forderte Moskau Großbritannien dazu auf, Proben der Chemikalie an die OVCW und die zuständigen russischen Behörden zu übergeben, aber ohne Erfolg. Die russische Botschaft in London hat vier Anfragen an das britische Auswärtige Amt gerichtet, in denen ein "umfassender Dialog" gefordert wird, aber "formelle Antworten erhalten, die keinen Sinn ergeben".


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