Thomas K. soll wichtiger Taliban-Kopf sein

  16 März 2018    Gelesen: 1580
Thomas K. soll wichtiger Taliban-Kopf sein

Ende Februar verhaftet die afghanische Polizei einen Deutschen. Jetzt stellt sich heraus: Der Wormser war kein kleines Glied innerhalb der Taliban und plante mehrere Sprengstoffanschläge - womöglich auch auf die deutsche Botschaft in Kabul.

 

Der Ende Februar in Afghanistan festgenommene Deutsche Thomas K. war einem Bericht zufolge eine bedeutende Figur innerhalb der radikalislamischen Taliban-Miliz. Wie der "Focus" unter Berufung auf deutsche Sicherheitskreise berichtet, wird auch eine Verwicklung des Mannes in den verheerenden Anschlag auf das Diplomatenviertel in Kabul Ende Mai 2017 für möglich gehalten.

Bei dem Anschlag waren mehr als 150 Menschen getötet worden. Auch die deutsche Botschaft wurde schwer beschädigt. Hinter dem damaligen Angriff wird das Hakkani-Netzwerk vermutet, das auch für andere schwere Anschläge in Afghanistan verantwortlich gemacht wird. K. soll über enge Kontakte zu dieser Gruppe verfügen. Er sei dort in der Planung von Anschlägen und im Bau von Sprengsätzen ausgebildet worden, nachdem er sich zuvor in einer Koran-Schule in der Provinz Belutschistan habe ausbilden lassen.

"Focus" zufolge gehen die Ermittler davon aus, dass er zumindest für zahlreiche Anschläge auf afghanische Sicherheitskräfte verantwortlich ist. Der Deutsche war Ende Februar von Spezialeinheiten der afghanischen Armee in der afghanischen Unruheprovinz Helmand festgenommen worden. Bei ihm wurden Sturmgewehre vom Typ AK-47, Granatwerfer, Utensilien zum Bau von Sprengsätzen, USB-Sticks und auch ein gültiger deutscher Reisepass gefunden worden.

Generalstaatsanwaltschaft Koblenz ermittelt

Zunächst hieß es, K. sei der Militärberater von Mullah Nasir, dem Kommandeur der Taliban-Elitetruppe "Rote Einheit" in Helmand. Der Mann wurde den Angaben zufolge während einer Razzia afghanischer Spezialeinheiten gefasst. Fotos der Armee zeigten einen Mann von etwa Mitte 40 mit einem rötlich-braunen Bart mit grauen Einsprengseln. Er trägt ein langes Hemd und weite Hosen und eine khakifarbene Armeejacke. Die "Rote Einheit" dient als Spezialeinheit der Taliban und hat viele tödliche Anschläge auf die afghanische Armee und Polizei verübt.

Die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz hatte vergangene Woche mitgeteilt, gegen den 36-jährigen aus Worms werde wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat ermittelt. Er war demnach seit November 2014 international zur Festnahme ausgeschrieben.

Quelle: n-tv.de


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