Russland weist britische Diplomaten aus

  16 März 2018    Gelesen: 1798
Russland weist britische Diplomaten aus

Auf die Ausweisung von Diplomaten aus Großbritannien reagiert Moskau mit ähnlichen Schritten. Russland will auf die britische Regierung "maximalen Druck" ausüben.

 

Als Reaktion auf britische Sanktionen in der Affäre um den Nervengift-Anschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal will Russland britische Diplomaten ausweisen. Außenminister Sergej Lawrow sagte, Russland werde diesen Schritt gehen.

"Klar, werden wir" antwortete Lawrow auf die Frage eines Journalisten im kasachischen Astana. Weitere Angaben machte Lawrow zunächst nicht. Der russische Botschafter in Großbritannien, Alexander Jakowenko, kündigte an, sein Land werde "maximalen Druck" auf die britische Regierung ausüben.

Die britische Regierung hatte am Mittwoch unter anderem angeordnet, dass 23 russische Diplomaten das Land binnen einer Woche verlassen müssen. Sie verdächtigt Russland, am Giftanschlag auf Ex-Spion Skripal und dessen Tochter beteiligt gewesen zu sein.

Die Staats- und Regierungschefs von den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland forderten am Donnerstag in einer gemeinsamen Stellungnahme Russland auf, "zu allen Fragen Stellung zu nehmen", die mit dem Anschlag im britischen Salisbury verbunden seien. Denn Russland trage mit "hoher Wahrscheinlichkeit die Verantwortung".

Der Ex-Spion Sergej Skripal und seine Tochter waren am 4. März vor einem Einkaufszentrum in der südenglischen Stadt Salisbury bewusstlos aufgefunden worden. Auf sie war ein Attentat mit einem extrem gefährlichen Nervengift verübt worden, das in der früheren Sowjetunion produziert worden war. Skripal hatte Dutzende russische Agenten an den britischen Geheimdienst verraten, bevor er 2004 im Moskau inhaftiert wurde. 2006 wurde er zu 13 Jahren Haft verurteilt. 2010 fand er dann in Großbritannien Zuflucht, nachdem er im Austausch gegen russische Spione auf freien Fuß kam. Großbritannien beschuldigt Russland, hinter dem Anschlag zu stecken. Russland weist die Vorwürfe entschieden zurück.

Quelle: n-tv.de 


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