Die Bundesregierung lehnt Sanktionen gegen den ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder wegen seines Russland-Engagements ab. "Die Bundesregierung, auch die Bundeskanzlerin sieht keine Veranlassung, Überlegungen dieser Art anzustellen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin.
Zuvor hatte der ukrainische Außenminister Pawel Klimkin Sanktionen gegen den SPD-Politiker ins Spiel gebracht, der Aufsichtsratschef des russischen Energiekonzerns Rosneft ist. "Gerhard Schröder ist für Putin weltweit der wichtigste Lobbyist. Es sollte deshalb geprüft werden, wie die EU hier handeln kann", sagte Klimkin der "Bild"-Zeitung.
Der heute 73 Jahre alte Schröder war nach Ende seiner Kanzlerschaft 2005 zu dem Unternehmen Nord Stream gewechselt, das eine Gasfernleitung von Russland durch die Ostsee direkt nach Deutschland plant. Nord Stream gehört mehrheitlich dem russischen Energiekonzern Gazprom.
Das Projekt wird von Kiew heftig kritisiert, weil es Russland ermöglichen soll, Gas direkt nach Westeuropa zu exportieren, ohne dass die Ukraine als Transitland darauf Zugriff hat. 2017 wurde Schröder zum Chef des Aufsichtsrates des russischen Energiekonzerns Rosneft gewählt.
Quelle: n-tv.de
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